Politik

Asylquartiere: Bürgerversammlungen ausgesetzt

Das Land setzt weitere Bürgerversammlungen zu geplanten Flüchtlingsheimen vorerst aus. Bei einem solchen Informationsabend für ein Heim in Salzburg-Sam haben sich zuletzt einige Teilnehmer sehr aggressiv verhalten. Stattdessen spricht das Land nun mit Anrainervertretern über geplante Asylunterkünfte.

Rund 500 Menschen, die gar nicht im Saal Platz hatten, dazu verbale Angriffe und Drohungen: Bei dem Informationsabend im vergangenen Jänner soll es sich bei einem Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer um gar keine Nachbarn des geplanten Flüchtlingsheimes in Salzburg-Sam gehandelt haben.

Direkte Gespräche mit Anrainern

Die dritten Gespräche haben jetzt direkt mit Anrainern stattgefunden, sagt der Asylbeauftragte des Landes, Anton Holzer: „Es ist besonders wichtig, auf die Anliegen der Anrainer einzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden. Sobald es konkrete Ergebnisse gibt, werden wir entscheiden, in welcher Form eine weitere Information der Bevölkerung der betroffenen Stadtteile sinnvoll und notwendig ist.“

Bis auf weiteres keine großen Informationsveranstaltungen

Ein FPÖ-Gemeindevertreter aus Bergheim hat bereits nachgefragt, wann die nächste Bürgerversammlung stattfindet. Solche Veranstaltungen wird es aber bis auf weiteres nicht geben. Denn zu viele Menschen seien offenbar bewusst mobilisiert worden. Es bringe nichts, ausländerfeindlichen Gegnern eines Projektes eine Plattform zu geben, sagt der Asylbeauftragte Anton Holzer.

Quartier Salzburg-Liefering: Gespräche laufen

Auch für ein geplantes Flüchtlingsquartier in Salzburg-Liefering mit 90 Plätzen laufen derzeit nur Gespräche mit Anrainervertretern. Bevor das Haus im Sommer in Betrieb geht, soll es aber einen Tag der offenen Tür geben.