Gräser und Blumen auf den Wiesen wachsen heuer so üppig wie noch nie, sagen Flachgauer Landwirte wie der Heumilchbauer Robert Hofer aus Obertrum (Flachgau): „Der Weidebetrieb hat heuer schon am 25. März begonnen, mindestens zehn Tage früher. Es schiebt da jeden Tag richtig an. Das haben wir noch nie gehabt, dass man so früh anfangen kann.“
Regen und Wärme als Beschleuniger
Normalerweise mäht der Biobauer seine Wiesen Anfang Mai zum ersten Mal. Heuer soll das deutlich früher sein – Hofer rechnet damit, dass er in gut zehn Tagen schon „ins Erntefenster kommt“. Entscheidend seien aber die nächsten Tage. Es brauche Regen und Wärme: „Am 20. April wird es bei uns heuer schon gehen. Wenn es so weitergeht wie bisher. Es muss halt regnen.“ Die Dienstagabend eintreffende Kaltfront mit Neuschnee bis auf tausend Meter Seehöhe könnte allerdings das Geschehen etwas bremsen.
Erste Mahd die ertragreichste
Generell gilt: Der erste Schnitt ist die wichtigste Mahd. Sie ist am ertragreichsten, macht rund 30 Prozent der jährlichen Ernte aus und liefere die beste Futterqualität, sagen Landwirte. Heuer könnte sich sogar bis zum Herbst ein zusätzlicher, fünfter Schnitt ausgehen.
Erste Heumahd heuer besonders früh
Für Fördergeld müssen Ökologie-Vorgaben erfüllt werden
Wann die Mahd stattfindet, das ist den Bauern überlassen. „Da ist man grundsätzlich nur daran gebunden, wenn man am Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) teilnimmt“, sagt Matthias Greisberger, Grünlandreferent der Landwirtschaftskammer Salzburg. „Da muss man auch Biodiversitätsflächen anlegen – sieben Prozent je Betrieb, wo einerseits ein verspäteter Schnittzeitpunkt gewählt werden kann oder zum Beispiel auch eine Sommerruhe von neun Wochen nach dem ersten Schnitt.“
Das soll dazu dienen, dass die Pflanzenvielfalt auf Wiesen größer wird und Blühstreifen entstehen. Je mehr Artenschutzauflagen erfüllt werden, desto mehr Prämien bekommen die Landwirte.
Regen in letzten Jahren regional stark unterschiedlich
Der Klimawandel verlangt von den Bäuerinnen und Bauern immer mehr Flexibilität. Letztes Jahr war der Frühling sehr spät dran, heuer extrem früh. Wie häufig und in welchen Extremen es regnet, werde immer wichtiger, sagt Greisberger: „In den letzten zwei Jahren haben wir in den Gebirgsgauen wirklich noch gute Grünlanderträge erzielen können. Der nördliche Flachgau hat aber ganz stark unter Sommertrockenheit gelitten. Da wurden Ertragseinbußen verzeichnet.“