Traktor bei Feldarbeit
ORF/Georg Hummer
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Landwirtschaft

Erste Heumahd heuer besonders früh

Salzburgs Landwirte erwarten heuer eine rekordverdächtig frühe erste Mahd. Wegen des warmen Wetters sei die Vegetation heuer zwei bis drei Wochen voraus. Bauern bereiten schon den ersten Schnitt für Mitte oder Ende April vor. Entscheidend sei die kommende Woche.

Gräser und Blumen auf den Wiesen wachsen heuer so üppig wie noch nie, sagen Flachgauer Landwirte wie der Heumilchbauer Robert Hofer aus Obertrum (Flachgau): „Der Weidebetrieb hat heuer schon am 25. März begonnen, mindestens zehn Tage früher. Es schiebt da jeden Tag richtig an. Das haben wir noch nie gehabt, dass man so früh anfangen kann.“

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Löwenzahn blüht auf Wiese im Flachgau in Salzburg
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Die Vegetation auf den Wiesen ist heuer zwei bis drei Wochen vorn, sagen Landwirte
Kühe liegen auf Wiese im Flachgau in Salzburg
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Im Flachgau sind schon einige Rinder so früh wie noch nie auf die Weide getrieben worden
Blüten von Gänseblümchen und Löwenzahn auf Wiese
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Die erste Mahd könnte schon Mitte/Ende April möglich sein, wenn das Wetter günstig bleibt

Regen und Wärme als Beschleuniger

Normalerweise mäht der Biobauer seine Wiesen Anfang Mai zum ersten Mal. Heuer soll das deutlich früher sein – Hofer rechnet damit, dass er in gut zehn Tagen schon „ins Erntefenster kommt“. Entscheidend seien aber die nächsten Tage. Es brauche Regen und Wärme: „Am 20. April wird es bei uns heuer schon gehen. Wenn es so weitergeht wie bisher. Es muss halt regnen.“ Die Dienstagabend eintreffende Kaltfront mit Neuschnee bis auf tausend Meter Seehöhe könnte allerdings das Geschehen etwas bremsen.

Erste Mahd die ertragreichste

Generell gilt: Der erste Schnitt ist die wichtigste Mahd. Sie ist am ertragreichsten, macht rund 30 Prozent der jährlichen Ernte aus und liefere die beste Futterqualität, sagen Landwirte. Heuer könnte sich sogar bis zum Herbst ein zusätzlicher, fünfter Schnitt ausgehen.

Erste Heumahd heuer besonders früh

Für Fördergeld müssen Ökologie-Vorgaben erfüllt werden

Wann die Mahd stattfindet, das ist den Bauern überlassen. „Da ist man grundsätzlich nur daran gebunden, wenn man am Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) teilnimmt“, sagt Matthias Greisberger, Grünlandreferent der Landwirtschaftskammer Salzburg. „Da muss man auch Biodiversitätsflächen anlegen – sieben Prozent je Betrieb, wo einerseits ein verspäteter Schnittzeitpunkt gewählt werden kann oder zum Beispiel auch eine Sommerruhe von neun Wochen nach dem ersten Schnitt.“

Das soll dazu dienen, dass die Pflanzenvielfalt auf Wiesen größer wird und Blühstreifen entstehen. Je mehr Artenschutzauflagen erfüllt werden, desto mehr Prämien bekommen die Landwirte.

Regen in letzten Jahren regional stark unterschiedlich

Der Klimawandel verlangt von den Bäuerinnen und Bauern immer mehr Flexibilität. Letztes Jahr war der Frühling sehr spät dran, heuer extrem früh. Wie häufig und in welchen Extremen es regnet, werde immer wichtiger, sagt Greisberger: „In den letzten zwei Jahren haben wir in den Gebirgsgauen wirklich noch gute Grünlanderträge erzielen können. Der nördliche Flachgau hat aber ganz stark unter Sommertrockenheit gelitten. Da wurden Ertragseinbußen verzeichnet.“