An einem Uferabschnitt der Königsseeache in Rif frönen nämlich vor allem an heißen Schönwettertagen immer wieder unbekleidete Badegäste der Abkühlung in der Ache und dem nahtlosen Sonnenbräunen – und das, obwohl Nacktbaden dort eigentlich verboten ist. Das Thema Nacktbaden wird in dem Stadtteil deshalb schon seit Längerem heftig diskutiert, weiß Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ).
„Habe 300 Unterschriften von Befürwortern und Gegnern“
Was die einen befürworten oder zumindest dulden, ist anderen ein Dorn im Auge: „Die Gemeinschaft in Rif ist hier bei diesem Thema gespalten. Ich habe sowohl ca. 300 Unterschriften von Befürwortern, aber auch von Gegnern“, sagt Stangassinger. „Sowohl die Befürworter als auch die Gegner wollen das natürlich in ihre Richtung geändert haben. Im Recht sind eindeutig die Gegner, weil die gesetzliche Lage so ist. Und als Bürgermeister ist man vereidigt, die Gesetze des Landes und des Bundes einzuhalten – und von daher kann ich eigentlich gar nicht aus.“
Denn das Land Salzburg hat festgelegt, wo Nacktbaden im Bundesland erlaubt ist. Es sei ausschließlich an schwer einsehbaren Plätzen gestattet, heißt es sinngemäß. Nach der Auflistung der Badeplätze des Landes Salzburg trifft das aber nur auf den FKK-Badestrand am Fuschlsee (Flachgau) zu. Einen Antrag der Stadt Hallein, die Kompetenz fürs Nacktbaden an der Königsseeache der Stadtgemeinde zu übertragen, lehnte das Land ab.
Debatte um Nudistenstrand
In Hallein sorgen Nacktbader für teils erhitzte Gemüter. Auf einem Abschnitt der Königsseeache im Stadtteil Rif sind sie an heißen Schönwettertagen besonders oft anzutreffen. Der Bürgermeister sagt, er verstehe Gegner wie Befürworter des Nacktbadens, aber pocht auf die Einhaltung des Verbots.
Weiter punktuelle Kontrollen der Stadtpolizei
Er habe prinzipiell nichts gegen Nacktbaden, sagt Bürgermeister Stangassinger, aber: „Ein Problem hat man nur dann, wenn sich andere Leute gestört fühlen. Und ich kann das schon verstehen, wenn hier Eltern mit Kindern vorbeigehen, dass die sich durch sowas dann gestört fühlen.“
An heißen Sommertagen werde die Halleiner Stadtpolizei somit weiterhin das Badeverbot punktuell kontrollieren, sagt Stangassinger. Bei Verstößen drohen im Wiederholungsfall Strafen bis zu 500 Euro.