Europakoffer auf Rollen wird zu Schule in Salzburg Nonntal gerollt
ORF
ORF
Bildung

Universität packt Europakoffer für Schulunterricht

Die Universität Salzburg hat ein Lehrmittel entwickelt, das helfen soll, Schülerinnen und Schüler für Europa zu interessieren. Der Europakoffer enthält Materialien für den Unterricht – und das in zahlreichen Schulfächern, auch zum Beispiel für Sport.

Der Europakoffer für Salzburger Schulen soll junge Leute mehr für das Konstrukt Europa begeistern: „Der Europakoffer ist ein Unikat und wir haben den an der Universität Salzburg entwickelt“, sagt Stephan Schweighofer von der Universität Salzburg. „Er beinhaltet unterschiedliche Materialien für unterschiedliche Unterrichtsfächer, weil wir Europa aus dem Geschichteunterricht rausholen wollen und Europa auch in unterschiedlichen anderen Fächern integrieren wollen.“

Schulklasse mit Europaflaggen aus Europakoffer
ORF
Im Koffer ist Unterrichtsmaterial – hier etwa in einer Geografiestunde

Am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium in Salzburg-Nonntal wird der Koffer derzeit ausgepackt und getestet – so zum Beispiel in Geografie: „Ja, da sind, wie man sehen kann, verschiedenste Spiele drinnen", sagt Lehrerin Christina Hager. „Es ist aber auch vieles zu anderen EU-Themen, wie zum Beispiel dem Brexit auch drinnen, was halt eher noch moderner ist, sage ich jetzt mal. Heute sehen wir zum Beispiel eine Geografiestunde zum Binnenmarkt, wo die Schüler und Schülerinnen wirklich mit Hilfe von Arbeitsmaterial zu diesem Thema Näheres erfahren können.“

„Bringt viel, viel Abwechslung in den Unterricht“

Und wie kommt er an, der Europa-Koffer? „Ja, der ist beliebt bei uns und wir benutzen ihn auch gerne. Also, der ist interessant und es gibt viele coole Sachen zu entdecken", sagt ein Schüler. Eine Klassenkollegin ergänzt: „Ich glaube, das bringt viel, viel Abwechslung in den Unterricht und irgendwie animiert es auch die Schüler, dass sie mehr über dieses Thema lernen. Es ist sehr, sehr wichtig, dass man sich im jungen Alter damit auseinandersetzt.“

Europakoffer als Ergänzung für den Schulunterricht

Der Koffer reist quer durch die Schule, sogar bis in den Turnsaal. Dort ist der europäische Norden das Thema: „Heute haben wir dieses Kubb, dieses Wikinger-Schach, gespielt und ich glaube, den Schülerinnen hat es Spaß gemacht“, sagt Turnlehrerin Ingrid Huber. „Es gibt zwei Mannschaften von sechs Leuten und die müssen diese fünf Kubbs umschießen", erklärt eine Schülerin die Regeln. „Und wenn man alle vom gegnerischen Team abgeschossen hat, kann man den Großen, den König sozusagen umschießen. Und dann hat man gewonnen.“

Universität freut sich über Verbesserungsvorschläge

Ob spielen, experimentieren oder erforschen – Platz sei noch genug im Koffer, betont Schweighofer: „Der Koffer entwickelt sich weiter. Wir haben natürlich schon sehr viel Materialien drinnen. Aber wir freuen uns, wenn Lehrerinnen und Lehrer an uns herantreten und sagen, könnten wir nicht noch zum Beispiel dieses oder jenes Fach integrieren oder könnten wir nicht noch bei dem einen Fach, das schon vorhanden ist, noch zusätzliches Material reinbringen?“

„Die Universität Salzburg ist da sehr offen und möchte auch Feedback haben und nimmt jede Idee, die wir schon weitergegeben haben, auch gerne an. Und ich bin mir sicher, dass der Koffer in Zukunft auch noch weiterentwickelt wird und gut eingesetzt werden kann“, sagt Andrea Hütter-Pillinger, Direktorin des WRG Salzburg-Nonntal. Schulen, die sich für den Europa-Koffer interessieren, können sich bei der Universität Salzburg anmelden.