Kein Ende findet die unendliche Geschichte des früheren  Bundesheer-Munitionslagers im Walser Ortsteil Gois (Flachgau). Eigentlich sollte es längst einem Mondseer Pyrotechnik-Unternehmer gehören. Doch mittlerweile möchte das Bundesheer seine alten Bunker wieder selbst nutzen. Ein jahrzehntelanges Behördenverfahren – aufwändig und teuer – war offenbar vergeblich.
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Politik

Pyrotechnikbunker: Unternehmer gibt auf

Kein Ende findet die unendliche Geschichte des früheren Bundesheermunitionslagers im Walser Ortsteil Gois (Flachgau). Eigentlich sollte es längst einem Mondseer Pyrotechnikunternehmer gehören. Doch mittlerweile möchte das Bundesheer seine alten Bunker wieder selbst nutzen. Ein jahrzehntelanges Behördenverfahren – aufwendig und teuer – war offenbar vergeblich.

Der Mondseer Unternehmer Peter Schickl gibt auf – und das nach fast zwei Jahrzehnten. In ein Mikrofon sagen möchte er dazu nichts mehr. 2006 ersteigerte er das 20 Hektar große Ex-Munitionslager des Bundesheeres im Gemeindegebiet von Wals-Siezenheim, um es in ein Pyrotechniklager umzuwandeln.

Ein Teil des Areals gehört sieben Waldeigentümern, die er vertraglich ablösen sollte – als Bedingung des Bundesheers. Eine unendliche Verfahrensgeschichte begann damals mit zahllosen Einsprüchen und einem Gerichtsurteil. Auch die Volksanwaltschaft befasst sich mit dem Thema.

Kein Ende findet die unendliche Geschichte des früheren  Bundesheer-Munitionslagers im Walser Ortsteil Gois (Flachgau). Eigentlich sollte es längst einem Mondseer Pyrotechnik-Unternehmer gehören. Doch mittlerweile möchte das Bundesheer seine alten Bunker wieder selbst nutzen. Ein jahrzehntelanges Behördenverfahren – aufwändig und teuer – war offenbar vergeblich.
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Eingangsbereich des früheren Sperrgebiets des Bundesheeres

Unternehmer kapituliert nach Jahrzehnten

Es dauerte 15 Jahre, bis die Genehmigung durch die Flachgauer Bezirkshauptmannschaft erfolgte – nach aufwendigen Überprüfungen durch Sachverständige für Sicherheit, Gewerbe und Umweltschutz. Es gab strenge Auflagen sowie eine Begrenzung von 4.000 Tonnen für Feuerwerkskörper, die gelagert werden dürfen. Erlaubt wurde das nur für zwölf unterirdische Bunker. Die fünf oberirdischen Gebäude durfte das Unternehmen nicht nutzen. Die Gemeinde beschloss dafür eine eigene „Schichtenwidmung“.

Kein Ende findet die unendliche Geschichte des früheren  Bundesheer-Munitionslagers im Walser Ortsteil Gois (Flachgau). Eigentlich sollte es längst einem Mondseer Pyrotechnik-Unternehmer gehören. Doch mittlerweile möchte das Bundesheer seine alten Bunker wieder selbst nutzen. Ein jahrzehntelanges Behördenverfahren – aufwändig und teuer – war offenbar vergeblich.
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Das ebenerdig schwer einsehbare Areal auf einem Hügel unweit des Untersberges

Bezirkshauptfrau: „Komplex wegen Grundeigentums“

Obwohl Schickl vor fünf Jahren zumindest eine Nutzungsbewilligung durch die Bezirkshauptmannschaft bekam, räumt er die Bunkeranlage nun wieder – und zwar endgültig. Das Areal gehörte dem Mondseer letztlich nie. Auch Geld floss offenbar nie, weil drei der sieben Bauern ihre Verkaufsabsichten und Zusagen wieder zurückzogen.

Darin sieht auch die Flachgauer Bezirkshauptfrau Karin Gföllner die Ursache des Scheiterns: „Meines Wissens geht es auch um privatrechtliche Bedingungen, weil auch Grundeigentümer betroffen waren. Das hat zu einem sehr komplexen Verfahren geführt.“

Kommt nun wieder das Bundesheer?

Nun will das Verteidigungsministerium bis Jahresende prüfen, ob eine Aktivierung der Bunkeranlage sinnvoll sei, hieß es vom Salzburger Militärkommando auf Anfrage. Dann würde das Areal wieder militärisches Sperrgebiet werden.