Sonnenaufgang über Seilbahn in Kaprun
ORF.at/Christian Öser
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Tourismus

Positive Winterbilanz trotz kurzer Saison

Zu kurz, aber trotzdem erfolgreich – so ziehen Salzburgs Touristiker nun Bilanz über die abgelaufene Wintersaison. Das Nächtigungsplus von drei Prozent hätte deutlich stärker ausfallen können, wäre der Februar und März nicht deutlich zu mild gewesen.

Der frühe Ostertermin und der wegen des Schaltjahres um einen Tag verlängerte Februar haben sich positiv ausgewirkt. Das überaus milde Wetter habe dagegen für etwas weniger Skifahrer als in der Saison zuvor gesorgt und einige Skigebiete mussten gar früher schließen, sagt der Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft, Erich Egger.

„Technische Beschneiung ist auch in kleineren Skigebieten wirklich wichtig, um eine Basis, ein Angebot zu schaffen und dann ist es für solche Gebiete auch wichtig, dass man auf der anderen Seite finanziell Vorsorge trägt, dass man auch so schwierige Zeiten übersteht. Das eine mit der Investition, das andere mit der finanziell guten Basis, das manchmal unter den Hut zu bringen, auch das ist eine Herausforderung“, sagt Egger.

Positive Winterbilanz trotz kurzer Saison

Fachkräftemangel und Inflation belasten Tourismusbranche

Eine Herausforderung sei zudem weiter der Fachkräftemangel, die Hotellerie will daher trotz Übernachtungsplus nicht in Jubelstimmung geraten, sagt Hotelier und Wirtschaftskammer-Branchensprecher Georg Imlauer.

„Uns drückt natürlich das Zinsniveau aufs Gemüt, natürlich die hohen Stromkosten, die hohen Wareneinsätze und vor allem auch die hohen Mitarbeiterkosten, die wir haben. Die Lohnabschlüsse waren sehr hoch in den letzten Jahren. Wir haben in den letzten Jahren 30 Prozent mehr Mitarbeiterkosten und das ist natürlich für uns eine große Herausforderung. Noch größer ist es, dass wir einfach zu wenig Facharbeiter haben“, sagt Imlauer.

Hirscheck Sonntagshorn Peitingköpfl Heutal bei Unken – In Salzburgs Hochgebirgen hat es seit Freitag teils sehr viel geschneit. Daneben gab es bei diesem Wettersturz starke Höhenwinde. In den Hohen Tauern ist die Lawinengefahr nun groß – in den Nördlichen Kalkalpen erheblich. Fachleute warnen vor Tiefschneefahrten im Steilgelände abseits gesicherter Pisten.
Flugbild: Gerald Lehner
Noch vor wenigen Wochen tief verschneite Chiemgauer Alpen beim Heutal in Unken (Pinzgau)

Schnöll: Ausländische Arbeitskräfte werden wichtiger

„Wir wollen auch stärker im Ausland um Arbeitskräfte werden. Wir machen das mit der Wirtschaftskammer, haben jetzt unlängst mit den Philippinen einen Aktionstag gestartet. Da geht es um verschiedene Branchen, da geht es um Tourismus, aber auch um Pflege. Der Arbeitskräftemangel ist ein großes Thema in unserem Bundesland und ich glaube, dass wir einfach zunehmend auch über Drittstaaten Arbeitskräfte ins Land holen müssen. Das beginnt bei Reformen der Rot-Weiß-Rot-Card, endet aber natürlich auch bei einem Welcome-Center, bei einer Willkommenskultur für Arbeitskräfte“, sagt Tourismusreferent und Landeshauptmann-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP)

Generell seien die Salzburger Tourismusbetriebe wirtschaftlich sehr gut aufgestellt, trotz vieler Herausforderungen gebe es keinen eklatanten Anstieg an Kreditausfällen, betont die Branche.