ÖVP-Landesparteizentrale Salzburg
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Politik

ÖVP nach Verlusten auf Orientierungssuche

Nach der Schlappe bei den Bürgermeister- und Gemeindevertretungswahlen ist für die Volkspartei in Salzburg klar, es muss etwas geschehen. Um zu klären, wie an den Glanz vergangener Tage anzuknüpfen sei, wurde Mittwochabend eigens eine Sondersitzung des Parteipräsidiums einberufen.

So will die Volkspartei künftig nicht nur jünger und weiblicher werden, sondern auch ihre Stärken besser kommunizieren und die Organisation optimieren. Für diesen Neuaufstellungsprozess rechnet Landesparteiobmann Wilfried Haslauer (ÖVP) mit einer Dauer von rund einem Jahr.

Das Projekt „Zukunft Salzburger Volkspartei“ soll vieles hinterfragen: Bestimmte Wertehaltungen, das eigene Marketing, die Organisation – Denn die Partei ist gewissermaßen in die Jahre gekommen und vergangener Glanz abgeblättert. „Es besteht sicher auch die Notwendigkeit fokussierter Themen anzugehen, stärker in den Mittelpunkt zu rücken und auch das wird Gegenstand dieses Vorgangs sein“, sagt Haslauer.

Erneuerungsprozess als großes Unterfangen

Dass im 21-köpfigen Präsidium der Salzburger ÖVP aktuell nur vier Frauen vertreten sind, ist auch dem Parteichef zu wenig. Die Partei jünger und weiblicher aufzustellen, soll gelingen, „indem wir auch unsere Wertehaltungen anders kommunizieren, auf die Leute mehr zugehen, auch das Gefühl geben, dass Werthaltungen auch Emotionen auslösen“, sagt Haslauer und konstatiert, dass es in Salzburg sehr viele junge Leute gebe, „die einfach beseelt davon sind, eine gute Gesellschaft, ein gutes Miteinander zu bauen und da ist es an uns die Hand auszustrecken und ins Gespräch zu kommen.“

Mehr Frauen in den Parteiorganisationen, soll allerdings nicht zu einem Verzicht von Männern führen: „Es ist jetzt nicht unbedingt der Gegenstand, ein Köpferollen zu veranstalten. Das ist sicher nicht der Gegenstand unseres Vorhabens, aber dass wir attraktiver für Frauen im Umfeld und letztlich auch in weiteren Schritten in den Gemeinden, bei den Landtagslisten, im Präsidium, in der gesamten sehr komplexen Organisation für Frauen werden sollen, das ist unser erklärtes Ziel“, betont Haslauer.

ÖVP nach Verlusten auf Orientierungssuche

Neuaufstellung gegen Radikalisierung und Destruktion

Mitte des kommenden Jahres soll die Orientierungsphase abgeschlossen sein und die Neuaufstellung auf einem großen Landeskongress präsentiert werden. Das Projekt „ÖVP-neu“ will Haslauer auch als Antwort auf zunehmenden Radikalismus, Destruktion und die Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts sehen.