Gericht

Prozess um Millionenpleite einer Medienfirma

Am Landesgericht wird am Donnerstag ein Prozess um die Millionenpleite einer Salzburger Medienfirma fortgesetzt. Einer der Ex-Geschäftsführer wurde bereits zu fünf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Nun steht der Hauptangeklagte wegen betrügerischer und fahrlässiger Krida sowie Bilanzfälschung vor Gericht.

Bei der Pleite im Jahr 2020 wurden Forderungen von 5,6 Mio. Euro angemeldet. Der Angeklagte ist Akademiker und soll sich Kredite von drei Banken erschlichen haben – indem er falsche Auftragsbestätigungen vorgelegt und eine gute Auftragslage vorgetäuscht habe, sagt die Staatsanwaltschaft.

Gericht bestellte ein Gutachten

Auf seinem Privatgrundstück soll sich der Verdächtige für mehr als 600.000 Euro einen Schauraum bauen haben lassen. Davon hätten jedoch 470.000 Euro nicht der betrieblichen Nutzung gedient. Um festzustellen, wie viel Geld tatsächlich für den Firmenschauraum ausgegeben wurde, hatte das Gericht zuletzt den Prozess vertagt und ein Gutachten beauftragt.

Erstes Urteil brachte Haft auf Bewährung

Der teilgeständige Zweitangeklagte war bei diesem früheren Prozesstermin wegen fahrlässiger Krida zu fünf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Von allen anderen Vorwürfen wurde er im Zweifel freigesprochen. Er hatte zugegeben, nicht hinterfragt zu haben, was sein Geschäftspartner mache.

Beiden wurde angelastet, dass die Firma bereits 2017 in wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser geraten sei. Statt zuzugeben, dass das Unternehmen zahlungsunfähig sei, sollen die Geschäftsmänner ihre Bilanzen geschönt haben. Der Betrieb schlitterte dann 2020 mit 5,9 Millionen Euro in die Pleite.