Graben verklauste und flutete Lagerhalle
FF Unternberg
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Chronik

Klimawandel: Mehr Muren und Felsstürze

Wegen des Klimwawandels müssten sich auch die Menschen in Salzburg auf häufigere und auch viel schwerere Naturkatastrophen einstellen. Davor warnt Experte Gerald Valentin vom landesgeologischen Dienst. Diese Ereignisse würden auch die Landschaft nachhaltig verändern, sagt Valentin.

Alle zehn bis fünfzehn Jahre ein Großereignisse – diese Zeiten seien vorbei, denn in Salzburg würden sie mittlerweile jährlich kommen, sagt Geologe Gerald Valentin. Nach einem schweren Unwetter habe zum Beispiel bei Rauris ein ganzer Berg gefehlt, im Gasteinertal gebe es mittlerweile Serienfelsstürze, beobachtet Valentin.

„Da oben im Hochgebirge spielt´s ‚Granada‘ – wir sehen es, dass in Hochlagen wie zum Beispiel Rauris oder Bad Gastein solche Ereignisse inzwischen bereits jährlich auftreten, und zwar sogar mit sehr großen Kubaturen“, sagt Valentin.

„Wasser zu 80 Prozent für Instabilität verantwortlich“

Wasser sei zu 80 Prozent mitverantwortlich für eine instabile Umwelt – es komme dadurch zu Felsabbrüchen, Muren oder Steinlawinen. Und es werde nicht aufhören, warnt Geologe Valentin. "Ganz im Gegenteil. „Diese Prozesse verändern auch die Landschaft. Und werden wir in den nächsten Jahren sehen, dass auch Einrichtungen wie Wanderwege oder Schutzhütten stark davon betroffen sein werden.“

Auch die Politik müsse darauf reagieren, ergänzt Valentin. In der Landesregierung ist Josef Schwaiger (ÖVP) für den Katastrophenfonds zuständig. „Früher hatten wir alle 15 Jahre, in jüngerer Vergangenheit vielleicht alle zehn Jahre ein Großereignis. Alleine in den letzten vier Jahren hatten wir dann aber drei Großereignisse. Daran sieht man, dass deren Häufigkeit und Dichte zunimmt. Und das stimmt mich doch wenig zuversichtlich“, bekennt Schwaiger.

Öffentliche Hand kann nicht immer und überall helfen

Doch nicht immer und überall kann die Öffentliche Hand helfen, auch Bewohnerinnen und Bewohner müssen vorsorgen, zum Beispiel mit entsprechenden Versicherungen.

Das Land Salzburg wiederum investiere jährlich rund 50 Millionen Euro in Lawinen- und Wildbachverbauung und Hochwasserschutz, Es zeige sich aber, dass Maßnahmen fallweise nicht mehr ausreichen würden, räumt Schwaiger ein.

Peter Obermüller, ORF Salzburg