Kindergarten Gries
Adi Aschauer
Adi Aschauer
Soziales

Durchwachsene Bilanz nach einem Jahr Gratiskindergarten

Vor einem Jahr ist der Gratiskindergarten für Drei- bis Sechsjährige in Salzburg eingeführt worden. Das Projekt stand von Anfang an im Kreuzfeuer der Kritik, vor allem vonseiten der Gemeinden. Zwar ist vieles inzwischen behoben, was damals für Unmut gesorgt hat, aber noch nicht alle sind ganz zufrieden.

Es beginnt schon bei der Bezeichnung: allein der Name „Gratiskindergarten“ sei eigentlich ein Etikettenschwindel, denn gratis sei da gar nichts. Diese Kritik ist auch nach einem Jahr noch zu hören. Der „beitragsfreie Halbtagskindergarten“ ist von der alten Landesregierung noch kurz vor der Landtagswahl im Vorjahr beschlossen worden.

Genutzt hat es nichts, die grün-schwarz-pinke Regierungsmehrheit hat bei der Wahl bekanntlich eine herbe Niederlage erlitten. Die Kritik am Wahlzuckerl-Projekt damals: hoher bürokratischer Aufwand und unklare Abrechnungen, dazu sei der angebotene Umfang von 20 Wochenstunden zu gering, außerdem würde eine Stichtagsregelung bestimmte Altersgruppen ungerechtfertigt ausschließen.

Personalbedarf gestiegen

Viele Gemeinden sind dazu übergegangen, eigene Modelle und eigene Tarifsysteme zu entwerfen und auch zu finanzieren, sagt etwa der Oberndorfer Bürgermeister Georg Djundja (SPÖ) dazu. Für den Präsidenten des Salzburger Gemeindeverbands, Günther Mitterer, ist vor allem die Frage des anhaltenden Personalmangels immer noch ungelöst. Tatsächlich hat der Gratiskindergarten für einen zwar sehr moderaten, aber doch spürbaren Anstieg bei den Anmeldungen gesorgt – und mehr Kinder bedeuten auch mehr Personalbedarf.

Die jetzt zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek von der FPÖ räumt zwar nach wie vor bestehende Problemstellen ein, aber die Landesregierung arbeite gerade an bürokratischen Vereinfachungen. Kommen könnten die im heurigen Herbst, Hauptziel seien vor allem einfachere Tarifmodelle.