Digitales Amt ID-Austria
ORF/Lukas Krenn
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Soziales

Persönliche Kundenbetreuung statt Digital-Dschungel?

Persönliche Kundenkontakte an Bankschaltern, bei Ärzten oder Ämtern werden immer seltener. Immer öfter wird der Mensch durch digitale Plattformen ersetzt. Vor allem Ältere stehen dann vor unüberwindlichen Hürden im „digitalen Dschungel“. Überfordert fühlen sich aber nicht nur Senioren. Es gibt aber auch viele Fans.

Zum Beispiel Martina. Sie ist Mutter von drei Kindern. Jeder Behördenweg, den sie sich durch Online-Plattformen ersparen kann, sei ihr sehr willkommen, sagt die Salzburgerin: „Mit Kinder überschneiden sich viele Zeiten zwischen Kindergarten, Schule und Schlafenszeiten mit Terminen bei Behörden. Dann ist es schon praktisch, wenn man die Dinge von zu Hause aus erledigen kann."

Allerdings entspreche man mit Kindern sehr oft nicht den Schemata, die auf demn Websites zu bearbeiten seien, kritisiert Martina: „Wenn man eine Spezialfrage hat, dann wird es knifflig, und man verliert sich auf den Homepages. Man benötigt dann erst recht wieder einen Termin bei der Behörde.“

Klassische Analog-Zugangswege weiter offen

Bei vielen Behörden ist das nach wie vor möglich. Die Salzburger Niederlassung der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK, frühere Gebietskrankenkasse GKK) setzt auf beide Wege – auf Online-Services und auf persönliche Kundenkontakte.

ÖGK-Obmann Thom Kinberger betont, man sehe sich als Dienstleister an den Versicherten: „Wir haben vier Wege, um Rechnungen einzureichen – persönlich, per Post, per E-Mail oder über das Webportal.“

„Datenschutz braucht Unbequemlichkeiten“

Dass Online-Plattformen oft unübersichtlich und kompliziert seien, das seien keine Schikanen, sagt der Experte Martin Schober. Es gebe gute Gründe: „Wenn etwas sicher sein muss, dann muss man Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen. Es geht um personenbezogene Daten, die niemand stehlen soll. Es gibt da Gefahren, dass den Menschen bei mangelndem Schutz ein Schaden entsteht."