Die Raiffeisenbank Flachgau-Mitte ist offenbar Opfer einer großen Veruntreuung bei Immobilienkrediten geworden. Bei 20 Millionen Euro an Krediten bestehe der Verdacht, dass Treuhänder das Geld nicht widmungsgemäß verwendet haben sollen. Das betonte der Raiffeisenverband Salzburg (RVS) am Mittwoch.
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Raiffeisen: Personelle Konsequenzen nach Millionenschaden

Nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Millionenveruntreuung bei der Raiffeisenbank Flachgau Mitte gibt es jetzt personelle Konsequenzen. Die Bank mit der Zentrale in Eugendorf (Flachgau) erhält in den kommenden Wochen eine neue Geschäftsleitung.

Die beiden Geschäftsführer der Bank haben eine einvernehmliche Lösung angeboten, die der Raiffeisenverband Salzburg als neuer Mehrheitseigentümer auch angenommen habe, hieß es am Mittwoch. Auch bei den beiden Kontrollorganen, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat, müssen durch die neuen Eigentumsverhältnisse Änderungen vorgenommen werden.

Raiffeisenverband sprang ein und überwies 18,5 Mio. Euro

Die Raiffeisenbank Flachgau Mitte hatte am Dienstag am Abend formell beschlossen, dem Raiffeisenverband Salzburg, kurz RVS, beizutreten. Der RVS überwies daraufhin die vereinbarte Summe in der Höhe von 18,5 Millionen Euro. Damit sei sichergestellt, dass die Raiffeisenbank Flachgau Mitte alle Verpflichtungen gegenüber ihren Privat- und Geschäftskunden einhalten kann, hieß es in einer Aussendung. Mit der Einzahlung hält der RVS nun 98 Prozent der Anteile, dennoch bleibt die Raiffeisenbank Flachgau Mitte eigenständig.

Vor einer Woche war wie berichtet bekannt geworden, dass die Raiffeisenbank Flachgau-Mitte offenbar Opfer einer großen Veruntreuung bei Immobilienkrediten geworden ist. Bei 20 Millionen Euro an Krediten besteht der Verdacht, dass Treuhänder das Geld nicht widmungsgemäß verwendet haben sollen. Im Zusammenhang mit einem dieser Treuhänder ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien. Erst nach Abschluss dieser Prüfung steht die genaue Schadenssumme fest.