Wölfe
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Politik

Diskussion um Wolfsmanagement

Die Pläne der schwarz-blauen Landesregierung, Wolfsabschüsse zu erleichtern, rufen gemischte Reaktionen hervor. Die Bauernschaft unterstützt das Ansinnen. Der Naturschutzbund und die Grünen lehnen es ab, Wölfe nur auf Verdacht zum Abschuss freizugeben.

Der Entwurf der Landesregierung zum Wolfsmanagement sieht vor, dass Wölfe schon auf Risikoverdacht hin entnommen werden dürfen. Lucas Ende, Artenschutzkoordinator beim Naturschutzbund, kritisiert das: „Es sind ja offensichtlich präventive Abschüsse geplant und das ist klar EU-rechtswidrig, da der Wolf streng geschützt ist nach EU-Recht. Eigentlich müsste im Rechtsstaat die Politik dem Recht folgen und nicht andersrum.“

So wurde in Vorarlberg tatsächlich vor wenigen Tagen ein Abschussbescheid vom Landesverwaltungsgericht gekippt. Ein Wolf war zwar mitten in einer Siedlung gesichtet worden, durfte aber nicht geschossen werden.

Grüne für Herdenschutz

Die Grünen erachten umfassenden „Herdenschutz“ als sinnvollstes Mittel, sagt Landtagsabgeordnete Kimbie Humer-Vogl von den Grünen: "Herdenschutzkonzepte müssen finanziell möglich gemacht werden. Man braucht auch die Unterstützung, was Hirten und entsprechende Hunde anbelangt. Es macht oft auch Sinn, Herden zusammenzulegen. Es gibt da ganz viel Know-how zum Thema Herdenschutz.“

Diskussion um Wolfsmanagement

Mit der Verdoppelung der maximalen Entschädigungssumme für Landwirte sind die Grünen hingegen einverstanden, sagt Humer-Vogl: „Es geht einfach darum, dass tatsächlich die Wolfsrisse möglicherweise mehr werden. Da werden wir einfach mehr Geld brauchen, um die Bauern entsprechend zu entschädigen – insbesondere dann, wenn wir keinen Herdenschutz machen. Denn so wie es ausschaut, ist Herdenschutz nicht geplant.“

EU verhandelt Schutzstatus für Wolf

Die EU-Kommission verhandelt derzeit, ob der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ heruntergestuft werden soll. Das würde den Spielraum für Behörden und Jägerschaft vergrößern.