Wolf
AFP/THOMAS KIENZLE
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Politik

Abschuss von Wölfen soll erleichtert werden

Die schwarz-blaue Landesregierung plant eine Änderung des Salzburger Jagdgesetzes. Damit soll der Abschuss von Wölfen wesentlich erleichtert werden. Bisher musste ein Wolf eine bestimmte Anzahl von Nutztieren reißen, um als „Problemwolf“ eingestuft zu werden. Nun will das Land unter bestimmten Voraussetzungen Wölfe als „Risikotiere“ einstufen.

Ein einzelner Wolf muss nicht mehr zwingend einen Schaden verursachen, um erlegt zu werden. Entscheidend für eine Abschussfreigabe des Lands Salzburg wird sein, ob er ein Risiko darstellt oder nicht. Hält sich ein so genanntes „Risikotier“ in der Nähe besiedelter Gebiete auf, kann ein Abschuss folgen.

Rasches reagieren bei Risikotieren möglich

Die zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) erklärt: „Bis dato gab es nur die Kategorie „Problem-Tier“. Da mussten wir darauf warten, dass etwas passiert, dass wir Risse von Nutztieren hatten. Jetzt gibt es die Kategorie „Risiko-Tier“. Das heißt, ein Wolf, der sich in menschlicher Nähe in Siedlungsgebieten aufhält, der sich dort auch aggressiv und nicht mehr scheu verhält, der beispielsweise auf Hunde reagiert, das ist ein potenzielles Risiko. Da wollen wir nicht warten bis etwas passiert. Bereits letztes Jahr war ein Wolf im Pinzgau in der Nähe von Kinderspielplätzen, wo damals gottseidank nichts passiert ist.“

In solchen Fällen könne man mit der neuen Verordnung jetzt schon tätig werden, so Svazek.

Wolfsmanagementplan Land Salzburg

Kritik der Grünen

Die Pläne stoßen auf harte Kritik von Umweltschützern und Grünpolitikern. Auf Herdenschutz weiterhin zu verzichten, die streng geschützten Tiere abzuschießen und damit ein EU-Vertragsverletzungsverfahren zu riskieren, das sei keine seriöse Option, heißt es beispielsweise von den Salzburger Grünen.

Deren Landtagsabgeordnete Kimbie Humer-Vogel: „Die neue Kategorie Risiko-Wolf ist wieder einmal nur reine Panikmache und absolut nicht notwendig. Der Abschuss steht laut Wolfsmanagement-Plan ganz hinten auf der Liste, zuvor gebe es ganz andere Möglichkeiten – zum Beispiel Vergrämung. Man sollte sich daran halten, statt wieder neue Abschussfantasien walten zu lassen.“

Mehr Entschädigungen bei Wolfsrissen

Mit dem neuen Wolfsmanagement wolle man die Bevölkerung schützen, betont man in der Landesregierung. Auch im Bereich der Entschädigungszahlungen für die Landwirte soll nachgebessert werden. Grundlage für die erleichterte „Entnahme“ von Wölfen ist eine Novelle des Jagdgesetzes. Diese soll bis Ende April beschlossen sein.