Metalltechnik, Schweißer
ORF
ORF
Wirtschaft

Debatte um Daten über unbezahlte Überstunden

In Salzburg seien 2023 rund drei Mio. Überstunden ohne Bezahlung oder Zeitausgleich geleistet worden. Das kritisieren Gewerkschaft und Arbeiterkammer. Sie verweisen auf Daten der Statistik Austria, die allerdings auf „unüberprüften Selbstauskünften“ beruhen. Salzburgs Wirtschaftskammerpräsident Peter Buchmüller spricht wörtlich von „Arbeitgeber-Bashing“.

Er kenne niemanden, der seine Bediensteten die Überstunden nicht abgelte, sagt Buchmüller. In der aktuellen Lage sei es sogar schwierig, überhaupt jemanden zu finden, der Mehrarbeit übernimmt. Seit Jahren gehe der Trend weg von der Arbeit hin zu mehr Freizeit. Und hier scheinen ihm die Zahlen der Statistik Austria Recht zu geben.

Viel weniger Überstunden als noch 2012

Diese Daten der Statistik Austria beruhen auf der Selbstauskunft von stichprobenartig und zufällig ausgewählten Haushalten. Demnach sind wurden 2012 in Salzburg noch mehr als 21 Millionen Überstunden geleistet. Im Vorjahr waren es mit 11,5 Millionen nur noch halb so viele.

Dazu beigetragen haben laut Arbeiterkammer aber vor allem die Lockdowns während der CoV-Krise. Hier mussten Betriebe viele Überstunden abbauen, um staatliche Unterstützungen wie Kurzarbeit genehmigt zu bekommen.

Wirtschaftskammer weist Darstellung zurück

AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder sagt, es dürfe jedenfalls keine unbezahlten Überstunden geben, das sei nicht gerecht. Wirtschaftskammer-Präsident Peter Buchmüller bleibt bei seiner Position, dass Überstunden und Mehrarbeit ohnehin abgegolten werden.