Gmeiner starb am späten Mittwochnachmittag in Wien, wo er in den letzten Jahren lebte. Davor war er aber beruflich eng mit Salzburg verbunden: Ab 1954 studierte er am Mozarteum Schauspiel und Regie. Danach arbeitete als Dramaturg im Salzburger Landestheater. Nach Stationen in Graz und St. Gallen (Schweiz) kam er ins ORF-Landesstudio Salzburg.
„Ich war ein Juwelier, der mit den schönsten Edelsteinen arbeiten durfte“, sagte Gmeiner einmal. Das waren für ihn die unvergänglichen Werke aus Prosa, Lyrik und Dramatik. Genau diesen Edelsteinen gab er die entsprechende Fassung und überreichte sie dann mit ansteckender Begeisterung seinem Publikum, dem Publikum im Theater und jenem vor dem Radioapparat.
Hunderte Hörspiele und Lyriksendungen
35 Jahre lang gestaltete der gebürtige Vorarlberger Gmeiner Sendungen für den ORF: 25 Jahre lang leitete er die Abteilung Literatur und Hörspiel im ORF-Landesstudio Salzburg.
Regisseur Klaus Gmeiner gestorben
Hier leistete er Pionierarbeit. Als versierter Hörspielregisseur dramatisierte er für das Radiopublikum zum Beispiel Romane wie „Der Weg ins Freie“ von Arthur Schnitzler mit Birgit Doll, Helmuth Lohner und Axel Corti. Die besten Interpreten der jeweiligen Zeit landeten zuverlässig im Hörspielstudio im ORF-Landesstudio Salzburg. Hunderte Hörspiele produzierte er so im Landesstudio. Unter der Regie von Gmeiner entstanden aber auch 700 Ausgaben der Ö1-Lyriksendung „Du holde Kunst“.
Jahrzehntelang Regisseur des Straßentheaters
Gmeiner saß in der Jury der Rauriser Literaturtage. Von 1985 bis 2015 inszenierte er zudem Stücke für das Salzburger Straßentheater – ein Sommertheater, das mit seinem Wagen in der Stadt Salzburg, aber auch in zahlreichen Landgemeinden auftritt.
Die Arbeit von Gmeiner blieb nicht unbedankt – und über das Lob der Hörer und Hörerinnen freute sich Gmeiner am meisten, wie er einmal erzählte: „Eines Tages stand in meinem Büro eine Bäuerin aus dem Lungau mit einem Buschen Alpenrosen und sagte: ‚Ich möchte Danke schön sagen für die schöne Musik und die guten Worte am Morgen. Das höre ich mir immer an, bevor in die Kirche geht.‘ Das finde ich sehr schön. Für diese Leute machen wir nämlich auch Programm.“