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Wirtschaft

BMW: Wachstum dank Elektroautos

BMW Österreich mit Firmensitz in Salzburg-Maxglan hat im Vorjahr erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz gemacht. Dafür verantwortlich seien vor allem Elektroautos – in diesem Bereich betrug das Wachstum 85 Prozent gegenüber 2022.

1,1 Milliarden Euro setzte die BMW Group Österreich in Salzburg im Fahrzeughandel um. 20.154 BMW und Mini wurden im Vorjahr erstzugelassen, das bedeutet ein Plus von 8,8 Prozent. Das sei ein Rekordergebnis, freut sich das Unternehmen.

Verursacht werde das vor allem durch Batterie-Elektrische-Fahrzeug (BEF) – also reine Elektroautos, deren Absatz stark überdurchschnittlich gestiegen sei, sagt Christian Morawa, Geschäftsführer der BMW Group in Salzburg: „Wir haben ja mittlerweile fast über 30 Prozent Anteil im Gesamtmarkt von unseren Fahrzeugen“, so Morawa. „Wir sind Nummer zwei im reinen BEF-Segment und Nummer eins im Gesamtmarkt. Also das hat uns sehr gut geholfen, die Performance der BEF-Fahrzeuge letztes Jahr.“

Zentrale der BMW Group Österreich in Salzburg Maxglan
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BMW Österreich hat seine Firmenzentrale in Salzburg-Maxglan

80 Prozent der Elektroautos sind Firmenautos

Elektromobilität, das sind aktuell immer noch zu rund 80 Prozent Firmenautos. Der Privatkundenmarkt ist ausbaubar. Das habe seine Gründe, ergänzt Morawa: „Das ist natürlich die Ladeinfrastruktur, die in Österreich okay ist, sagen wir mal so. Weil wir haben ungefähr 20.000 Ladepunkte, aber wenn man jetzt vergleicht zum Beispiel mit Holland, wo der Elektroanteil noch höher ist, die haben 100.000 Ladepunkte. Das heißt, hier haben wir noch ein bisschen was von der politischen Seite zu machen, um die Ladeinfrastruktur auszubauen und dann wird es auch immer mehr attraktiv für den Privatkunden.“

Antrieb und Batterie beim E-Auto teurer

Die Hoffnung, dass Elektrofahrzeuge nachhaltig günstiger werden, die nährt man bei BMW nicht. Vor allem dann nicht, wenn man die Produktionskosten eines Elektromotors mit jenen eines Sechszylinderverbrenners vergleicht, sagt Klaus von Moltke, Geschäftführer des BMW-Motorenwerks in Steyr (OÖ): „Der Antriebsstrang der E-Mobilität in Summe – Batterie als auch die E-Maschine – ist in der Tat vom Herstellkostenpunkt höher als der Verbrennermotor.“

BMW Österreich: Wachstum dank Elektroautos

E-Motoren-Produktion in Steyr startet

Mehr als 1,2 Millionen Verbrennungsmotoren baute BMW im Vorjahr in Steyr. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf den Start der Elektromotorenproduktion, so Moltke: „Wir befinden uns gerade in dem Aufbau der Anlagen. Es werden dann mehr als 300 Anlagen zur Zeit installiert und in Betrieb genommen. Das Ganze erfolgt dann bis zum frühen Sommer und ab diesem Zeitpunkt werden dann aus den Standorten Vorserien-Komponenten produziert. Der tatsächliche Hochlauf der Serienproduktion findet dann auch im späten Herbst 2025 statt.“

Was man bei der BMW Group in Steyr inzwischen überlegt, ist eine Motorenproduktion auch für andere Hersteller, so Moltke: „Wir werden das entsprechend evaluieren, wir stehen dem Ganzen offen gegenüber.“ Derzeit beschäftigt BMW in Österreich gut 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 4.700 davon im Werk in Steyr, rund 800 in der Zentrale in Salzburg.