Golling kommt nach dem Wahlsonntag nicht zur Ruhe: Nachdem Bürgermeister Peter Harlander (ÖVP) überraschend abgewählt wurde und sein Herausforderer Martin Dietrich (SPÖ) das Amt übernehmen wird, droht der ÖVP auch der Verlust von Platz eins in der Gemeindevertretung.
Mitarbeiter in Gemeindeamt bemerkte Ungereimtheit
Offenbar wanderten rund zehn Prozent der Gollinger Stimmen fälschlicherweise zur FPÖ statt zur SPÖ, sagte der künftige Bürgermeister Martin Dietrich auf ORF-Anfrage. Es gehe um eine Differenz von 235 Stimmen, insgesamt wurden 2.426 gültige Stimmen am Sonntag in der Gemeinde gezählt.
Einem Mitarbeiter im Gemeindeamt sei aufgefallen, dass beim Ergebnis dieses Wahllokals etwas nicht stimmen könne. „Weil der Wahlakt schon geschlossen war, haben wir das Ergebnis beeinsprucht und eine Korrektur des Ergebnisses beantragt“, sagte Dietrich. Auch die FPÖ habe Einspruch eingelegt, diese wünsche eine Neuauszählung.
Sozialdemokraten wären vor ÖVP
Nach dem vorläufigen Ergebnis hatte in der Gemeindevertretung die ÖVP mit neun Mandaten noch knapp die Nase vor der SPÖ (8 Mandate), die FPÖ kam auf vier Sitze. Sollten nun – wie zu erwarten – zwei blaue Mandate zur SPÖ wandern, hätte diese in der Gemeindevertretung mit zehn Mandaten die relative Mehrheit. Die ÖVP bliebe bei ihren neun Mandaten, die FPÖ hält dann nur mehr bei zwei Sitzen.
Dietrich: „Peinlich, aber Fehler passieren“
Allen Beteiligten sei das peinlich, so Dietrich, aber Fehler passieren. Die Auszählung sei grundsätzlich korrekt gewesen, der Fehler habe sich bei der Übermittlung der Ergebnisse eines Wahllokals an die Wahlbehörde eingeschlichen.
Nun ist die Bezirkswahlbehörde am Zug. Sie muss in ihrer Sitzung am Freitag entscheiden, was passiert. Auch eine komplette Neuauszählung der in Golling abgegebenen Stimmen ist möglich.
