Handyfasten
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Bildung

Gymnasiasten wollen Handyfasten

Mehr als vier Stunden lang nutzen Jugendliche laut Statistik Austria ihre Handys täglich. Lässt sich da überhaupt noch auf Social-Media, Spiele oder Streaming verzichten? Schüler des Europagymnasiums Salzburg-Nonntal wollen das eine Woche lang im Selbstversuch testen.

Eine Woche lang freiwillig auf das Handy zu verzichten – Dieses Ziel haben sich Salzburger Gymnasiasten jetzt gesetzt: Keine Anrufe, keine Nachrichten, kein Internet. Mit der Aktion soll mehr Augenmerk auf Selbstkritik bei der Handynutzung gelegt werden, so Organisatorin Theresa Stix. 60 Jugendliche, das sind mehr als zehn Prozent aller Schüler des Europagymnasiums nehmen dran teil.

„Was ich vermissen werde, ist mit meinen Freunden zu chatten. Vor allem vor der Schule und auch die Zeit, die ich damit verbracht habe, Filmserien anzuschauen. Das werde ich vermissen und auch die Zeit, die man auf Social Media verbringt“, sagt Schülerin Luca Atienza (18 Jahre).

Gymnasiasten wollen Handyfasten

„Werde Social Media und Zocken vermissen“

„Eine Woche ist für mich gar nichts, aber ich werde Social Media und Zocken ziemlich vermissen, da ich das sehr gerne tue in meiner Freizeit, sonst ist mir an der Technologie alles egal“, sagt der elfjährige Marko Lazarevic. „Ich habe letztes Mal mitgemacht und es leider nicht geschafft, weil ich hatte eine starke Handysucht. Ich hoffe, das verringert sich dieses Mal aber“, sagt Shan Farhoud (15 Jahre).

„Ich habe sowas noch nicht gemacht, aber ich werde mein Handy auch sehr vermissen. Whatsapp mit meinen Freunden schreiben und so, aber manchmal habe ich auch Filme geschaut, das werde ich auch vermissen, aber es wird nicht ganz so schwer, denke ich“, sagt die zehnjährige Jamina Brandner.

Lehrerin: „Eigene Handynutzung bewusst machen“

Nicht alle werden die ganze Woche lang durchhalten, weiß auch Organisatorin Theresa Stix aus Erfahrung. „Aber ich erwarte mir, dass sie ein bisschen reflektieren und sehen, wie viel Zeit sie am Handy verbringen. Es gibt ja auch Apps, die anzeigen, wie viele Stunden man am Handy verbringt und die Schüler sagen mir, dass es teilweise vier, fünf Stunden pro Tag nach der Schule sind. Diese Zeit kann ich effektiv auch für etwas anderes nützen, entweder um zu lernen oder einfach rauszugehen und Freunde direkt zu treffen und nicht online irgendwas auf den sozialen Medien zu tippseln“, sagt AHS-Lehrerin Stix. Eingeschaltet werden die Handys erst wieder kommenden Mittwoch, wenn das Experiment „Handyfasten“ erfolgreich war.