Streikende Lieferando Essenszusteller mit Schildern, auf denen sie höheren Lohn fordern
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Wirtschaft

Essenszusteller streiken für bessere Bezahlung

In Salzburg haben Dienstagnachmittag die Beschäftigten des Essenszustellers Lieferando für eine bessere Bezahlung zwei Stunden lang gestreikt. Das Gehaltsangebot des Arbeitgebers sei nämlich viel zu niedrig, so die Kritik.

Zunächst gab es eine Betriebsversammlung bei der Zustellbasis des Fahrrad-Botendienstes in der Gabelsbergerstraße in Salzburg-Schallmoos, dann wurde zwischen 13.00 und 15.00 Uhr gestreikt. Angesichts der immer noch hohen Teuerung sei das Gehaltsangebot von Lieferando viel zu niedrig, sagte der Betriebsratsvorsitzende von Lieferando Österreich, Fabian Warzilek: „Wir fordern mindestens einmal die rollierende Inflation von 8,7 Prozent. Die Arbeitgeber haben uns leider bis jetzt nur 5,8 Prozent geboten – das jetzt schon seit November. Deswegen haben wir uns jetzt gezwungen gesehen, Kampfmaßnahmen einzuleiten.“

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Streikende Lieferando Essenszusteller mit Schildern, auf denen sie höheren Lohn fordern
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Die Essenszusteller forderten angesichts stockeneder Gehaltsverhandlungen mehr Lohn
Streikende Lieferando Essenszusteller mit Schildern, auf denen sie höheren Lohn fordern
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Mit Schildern protestierten sie gegen den „Hungerlohn“
Fahrräder des Botendienstes (Essenzusteller) Lieferando vor Zustellbasis in Salzburg-Schallmoos
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Vor der Kundgebung gab es in der Zustellbasis eine Betriebsversammlung
Lieferando Essenszusteller mit Fahrrädern bei Zustellbasis des Botendienstes
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Der Zustellverkehr ruhte Dienstagnachmittag

„Wir schrammen an der Armutsgrenze entlang“

Man schätze zwar, dass die Beschäftigten bei Lieferando – im Gegensatz zu anderen Essenslieferanten – fix angestellt seien, sagt Warzilek, aber „im Moment mit so wenig netto, dass wir genau an der Armutsgrenze entlangschrammen. Die Armutsgrenze liegt bei 1.400 Euro netto. Unsere Leute verdienen bei Vollzeit-Anstellung 1.430 – 40 Stunden im Wind, im Regen, bei minus zehn Grad, bei 38 Grad im Sommer. Das ist natürlich viel zu wenig, dass man da direkt an der Armutsgrenze entlangschrammt.“

Daher brauche es beim Gehaltsangebot eine deutliche Nachbesserung, ergänzt Betriebsratsvorsitzender Fabian Warzilek. Parallel zu dem Streik in Salzburg fand auch eine Aktion in Linz statt – mehr dazu in Essenszusteller protestieren in Linz (ooe.ORF.at; 12.3.2024).

Lieferando-Fahrer streiken für höhere Löhne

Lieferando: Inflations-Abgeltung würde Gerichte verteuern

Bei Lieferando betont man, dass man als so ziemlich einziger Essenslieferant seine Beschäftigten fix anstelle. Die Abgeltung der gesamten Inflationsrate würde die Zustellung und damit auch die Gerichte stark verteuern, was angesichts der Billigkonkurrenz durch andere Lieferanten kaum durchsetzbar sei. Man wolle über den Gehaltsabschluss aber weiter verhandeln.