Florian Kreibich ÖVP-Spitzenkandidat bei der Bürgermeisterwahl in der Stadt Salzburg
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Politik

ÖVP-Kandidat Kreibich für Turbo im Wohnbau

Florian Kreibich möchte als Kandidat der ÖVP neuer Bürgermeister der Stadt Salzburg und damit politischer Erbe seines Parteifreundes Harald Preuner werden. Der 54-Jährige will den Grünland-Schutz streng beachten und gleichzeitig in Schallmoos, Maxglan und Salzburg-Süd neues Bauland verfügbar machen – auch Grund der Salzburg AG.

Er ist 54 Jahre alt, gebürtiger Salzburger, Jurist und Rechtsanwalt. Kreibich saß ab 2004 als Abgeordneter im Landtag und zuletzt im Salzburger Gemeinderat. Die Volkspartei in der Stadt Salzburg stelle sich nun neu auf, sagt Kreibich: „Wir werden ja nicht für die Vergangenheit gewählt, sondern für die Zukunft. Mit dem Team, das ich präsentiert habe, sind wir gut aufgestellt.“

Unter Preuner zu viel verwaltet?

Hat die ÖVP in der Stadt in den letzten Jahren zu sehr verwaltet und zu wenig gestaltet, fragt ORF-Chefredakteur Gerd Schneider den Spitzenkandidaten. Kreibich verweist auf die Finanzpolitik seines Parteifreundes Preuner: „Die Schulden der Stadt wurden von 72 Millionen auf 18 Millionen Euro reduziert. Das ist ein Minus von 73 Prozent. Darüber hinaus haben wir 145 Millionen investiert in den letzten fünf Jahren.“

Kritik von politischen Mitbewerbern an der ÖVP lässt Kreibich nicht gelten: „Diese waren ja größtenteils auch in der Stadtregierung bisher.“

„Wohnungsbau stärken, ohne Grünland anzuzapfen“

Wo will der Kandidat in der Stadt den Platz und die Baugründe finden, wo laut ÖVP in den nächsten Jahren 1.700 geförderte Wohnungen gebaut werden sollen – vorwiegend Eigentumswohnungen? Kreibich verweist auf Flächen, die noch nicht gut ausgenutzt seien: „Da denke ich an Schallmoos und Salzburg-Süd. Das muss in einem Dialog mit der Bevölkerung geschehen. Die Mobilmachung von Grundstücken ist der erste Schritt.“

Florian Kreibich ÖVP-Spitzenkandidat bei der Bürgermeisterwahl in der Stadt Salzburg
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Kreibich ist Jurist und Rechtsanwalt, über Jahre kümmerte er sich als Koordinator um das Naherholungsgebiet Gaisberg

„Gründe der Salzburg AG für Wohnungen“

Will Kreibich das geschützte Grünland im Süden der Stadt nun nicht antasten? „Selbstverständlich“, lautet die Antwort: „Ich stehe zur Grünland-Deklaration. Die wird weiterhin bestehen. Eine Aufhebung kommt nicht in Frage. Deshalb müssen wir schauen, wo wir Wohnungen bauen, ohne das Grünland anzuzapfen.“

Er sieht noch Potenzial für Wohnungsbau, ohne das Grünland anzuzapfen: „Ich denke da an Gründe der Salzburg AG in Schallmoos und bei der Remise der Verkehrsbetriebe im Süden. Dazu kommen noch Flächen in Maxglan. Die müssen wir uns genau anschauen.“

Beim S-Link noch einige Fragen offen

Was sagt Kreibich zum geplanten Bau des S-Link: „Ich dränge darauf, dass alle Karten auf den Tisch kommen – über Streckenverlauf bis Hallein und Gesamtkosten.“ Wenn diese Punkte geklärt seien, sei er zuversichtlich, eine Mehrheit für das Projekt zu finden.

Der schwarze Kandidat will jungen Eltern einen Krabbelstuben-Scheck geben: „Da brauchen wir Personal von Diakonie und Caritas. In den letzten 20 Jahren wurde da viel zu wenig gemacht, dafür war bisher die SPÖ zuständig. Da müssen wir in den nächsten Jahren ordentlich einen Zahn zulegen.“

„Bessere Bezahlung für Pflege, Kinderbetreuung“

Kreibich verweist bei der Pflege-Problematik auf mehr Zugang von Personal aus Drittländern, um die Senioren zu betreuen: „Es bedarf auch eines einfacheren Zuganges für den Pflegeberuf. Es muss hier auch mehr bezahlt werden, ebenso wie in der Kinderbetreuung.“

Was tut Kreibich, wenn er nicht in die Stichwahl kommt und nicht Bürgermeister wird? Mit solchen Fragen beschäftige er sich erst nach der Wahl: „Jetzt konzentriere ich mich einzig und allein darauf, in die Stichwahl am Sonntag zu kommen.“