Wirtschaft

Frauen meist in schlecht bezahlten Branchen

Frauen arbeiten nach wie vor öfter in Teilzeit und in schlecht bezahlten Branchen. Diese Bilanz zum Weltfrauentag hat das Salzburger Arbeitsmarktservice jetzt gezogen. Die Folge ist nicht nur ein schlechteres Durchschnittseinkommen, sondern auch ein erhöhtes Risiko, von Altersarmut betroffen zu sein.

Einzelhandel, körpernahe Dienstleistungen, Gastronomie, soziale Berufe: das sind unter anderem diejenigen Bereiche, die als typische Frauenbranchen gelten – mit verhältnismäßig niedrigen Gehältern. Umgekehrt gelten Hoch-Lohn-Branchen wie die metallverarbeitende Industrie als männer-dominiert.

Alle Branchen sollten Frauen besser zahlen

In beiden Bereichen werden die Einkommen aber nicht einseitig diktiert – sondern von den Sozialpartnern ausverhandelt, bei freier Berufswahl von Männern und Frauen. Die Salzburger Arbeitsmarkt-Chefin Jacqueline Beyer sagt: „Wir probieren immer wieder, Frauen in die Technik zu bewegen, um das Einkommen zu erhöhen, zu sichern. Aber ich finde es wahnsinnig schade, dass man Menschen motivieren muss, Technikerinnen zu werden, nur weil sie mehr verdienen. Man könnte ja auch mehr zahlen in den Branchen, in denen die Frauen vorrangig arbeiten.“

Risiko Altersarmut bei Frauen

Zum Problem schlecht bezahlter Branchen komme laut Beyer noch die hohe Teilzeitquote bei Frauen – und die erkläre sich nicht nur durch Kinderbetreuung: bei gut der Hälfte aller teilzeitbeschäftigten Frauen sind die Kinder nämlich schon 15 Jahre oder älter, sagt Beyer. Zu den langfristigen Folgen gehöre Altersarmut: wer im aktiven Berufsleben nur ein Teilzeiteinkommen bezieht, bekommt naturgemäß auch weniger Pension. Besonders alarmierend: jede dritte Frau, die in Pension geht, war vorher überhaupt nicht erwerbstätig.