Schauspielerin Britta Bayer
SLT / Christian Krautzberger
SLT / Christian Krautzberger
Kultur

Salzburg hat wieder Kammerschauspielerin

Britta Bayer ist für ihre „herausragende schauspielerische Leistung“ am Salzburger Landestheater zur Kammerschauspielerin ernannt worden. Nach dem Tod von Julia Gschnitzer im Vorjahr ist sie aktuell die Einzige im Bundesland, die diesen Titel führen darf.

Für Besucherinnen und Besucher des Landestheaters ist Britta Bayer eine fixe Größe. Seit 1994 ist die gebürtige Münchnerin festes Ensemblemitglied und stand in zahlreichen Produktionen auf der Bühne – unter anderem in „Homo Faber“ von Max Frisch, „Heldenplatz“ von Thomas Bernhard, „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht, „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe oder im „Brandnerkasper“ von Volkmar Kamm. Bei den Salzburger Festspielen spielte sie jahrelang Schuldknechts Weib im „Jedermann“.

Schauspielerin Britta Bayer als Tod und Fritz Egger als Brandner Kasper
Anna-Maria Löffelberger
Britta Bayer als Boandlkramer und Fritz Egger als Brandner Kasper auf der Bühne

Nächste Premiere kommende Woche

Zurzeit probt die 59-Jährige für die Rolle der Martha im Stück „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, das am 15. März in den Kammerspielen Premiere feiert.

Intendant Carl Philip von Maldeghem gratulierte dem langjährigen Ensemblemitglied zur neuen Berufsbezeichnung: „Seit fast 30 Jahren steht Britta Bayer auf der Bühne des Salzburger Landestheaters – wir sind froh und stolz, dass sie für diese Lebensleistung mit dem Titel der Kammerschauspielerin ausgezeichnet wurde.“

Landestheater hat auch Kammersänger und Kammertänzer

Die letzte Kammerschauspielerin des Hauses war die 2023 verstorbene Julia Gschnitzer. Zum Ensemble des Landestheaters zählen derzeit mit Franz Supper und Flavio Salamanka außerdem noch ein Kammersänger und ein Kammertänzer.

Titel mit langer Geschichte

Der Begriff „Kammerschauspieler“ stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde Schauspielerinnen und Schauspielern verliehen, die an fürstlichen Höfen auftraten. Die Aufführungen in kleinem Kreise – „in höfischer Kammer“ – standen in starkem Gegensatz zu öffentlichen Veranstaltungen in Kirchen und Theatern.

Die Donaumonarchie verlieh „herausragenden Schauspielern“ früher die Titel „Hofschauspielerin“ und „Hofschauspieler“. Nachdem die Monarchie abgeschafft worden war, wurde der Begriff „Kammerschauspieler“ eingeführt: 1926 als Ehrentitel, seit 1971 als Berufsbezeichnung.