Ab sofort stellen wir ihnen die sieben Spitzenkandidaten bei der kommenden Bürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt vor. Den Beginn macht der Chef der kleinsten Gruppierung: Christoph Ferch von der Liste Salz. Er will weiterhin die Altstadt beschützen. Und er sei mit dem kommunistischen Kandidaten Kay Michael Dankl befreundet, sagt Ferch.
ORF
ORF
Politik

Konservativer mit dem KPÖ-Kandidaten befreundet

Ab sofort stellen wir ihnen die sieben Spitzenkandidaten bei der kommenden Bürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt vor. Den Beginn macht die kleinste Gruppierung: Christoph Ferch von der Liste Salz. Der Wertkonservative will weiter die Altstadt beschützen. Und er sei mit dem kommunistischen Kandidaten Kay Michael Dankl befreundet.

Warum wechselt Ferch mit fast 65 noch nicht in den wohlverdienten Ruhestand. Er sitze nun seit zehn Jahren schon im Gemeinderat, sagt ORF-Redakteur Andreas Heyer beim Interview. Er sei acht Stunden jünger als der amtierende Bürgermeister sagt Ferch: „Ich habe meine Mission noch nicht erfüllt. Die geht vor allem dahin, dass man in Salzburg die Spekulation zurückdrängt – und dass solche Monsterbauten wie auf dem Rehrlplatz nicht mehr gebaut werden.“

„Zerstörung der Stadt schrecklich“

Er verorte sich politisch als „konservaktiv“, sagt der Kandidat: „Das ist konservativ und aktiv. Natürlich habe ich konservative Werte, aber wir müssen etwas tun. Ich kann da nicht zusehen, wie Salzburg nun aussieht. Ich habe 16 Jahre im Ausland gelebt und war jedes Mal entsetzt, wie die Zerstörung voranschreitet. Gerade aus den Peripherien, wenn man hereinfährt. Man könnte Salzburg viel besser und schöner bauen mit dem gleichen Geld.“

Häuserhöhen als wichtiges Kriterium

Warum sieht Ferch das Welterbe in der Altstadt in Gefahr? Er sieht „gigantische Hochbauten“ in diesem Bereich: „Wenn man die nötige Nachverdichtung macht, dann sollte man das in einer Dächerebene machen. Die Bürgerhäuser hatten immer eine Dachhöhe. Höher durften nur Kirchen sein und darüber die Festung. Die Sterneckstraße zum Beispiel sieht aus wie ein Sägezahn. Man könnte dort mit einer Maximalhöhe von 17 Metern tatsächlich einen Boulevard erzeuge, aber das geschieht nicht.“

„S-Link durch Mönchsberg besser“

Ferch sagt, dadurch könnten auch Hunderte Wohnungen mehr gebaut werden: „Dann wären mehr Leute interessiert, den Wohnbau voranzutreiben.“ Er befürwortet auch einen S-Link: „Aber nicht unter der Salzach, sondern durch den Mönchsberg in Richtung Nonntal.“ Dem Kandidaten ist klar, dass er als möglicher Bürgermeister nur Außenseiter-Chancen habe.

„Verstehe viele Ansätze von Dankl“

Wenn nun der ebenfalls kandidierende Kommunist Dankl besonders viele Wählerstimmen bekommen sollte, dann werde er die Zusammenarbeit nicht verweigern, sagt Ferch: „Ich verstehe viele Ansätze, die er hat. Und ich bin Demokrat, auch wenn ich ideologisch anderer Meinung bin. Und wir sind sogar befreundet. Ich kann das wirklich so sagen.“