Nach der Übernahme des Heizungsherstellers Windhager in Seekirchen (Flachgau) durch die BWT-Gruppe haben 90 der 440 Angestellten die Kündigung erhalten. Ursprünglich hatte man gehofft, dass die Zahl jener, die den Job verlieren, deutlich geringer ausfallen werde.
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90 Jobs weniger bei Windhager: „Schock“ für Gewerkschaft

Nach der Übernahme des Heizungsherstellers Windhager in Seekirchen (Flachgau) durch die BWT-Gruppe sind bei 90 der 440 Angestellten die die Arbeitsverträge ausgelaufen. Ursprünglich hatte man gehofft, dass die Zahl jener, die den Job verlieren, deutlich geringer ausfallen werde.

Bei einer Betriebsversammlung am Mittwochnachmittag kam die Hiobsbotschaft für die 90 der 440 Windhager-Arbeitskräfte. Sie hätten ab 1. März keine Jobs mehr, sagte Daniel Mühlberger von der Produktionsgewerkschaft PRO-GE.

Gewerkschaft: Neue Verträge mit mehr Stunden

„Für uns ist es ein Schock. Mit so einem hohen Abgang haben wir nicht gerechnet. Bis dato ist immer gesagt worden, dass man mit der gesamten Belegschaft weitermachen will. Dass es da und dort Anpassungen gibt, wissen wir“, so Mühlberger.

Die Mitarbeiter, die bei Windhager bleiben können, bekommen neue Arbeitsverträge, auch mit teils neuen Inhalten: „Wir sind dabei, die Arbeitsverträge im Detail anzuschauen. Wir wissen, dass Teile der Lohnstrukturen wie Prämien anders umgebaut werden, dass der zukünftige Arbeitgeber von der bestehenden, zukünftigen Belegschaft auch mehr Stunden verlangt“, sagte Mühlberger.

BWT: „Keine Kündigungen, wir schaffen Arbeitsplätze“

BWT als neuer Windhager-Eigentümer wollte hingegen nicht von Kündigungen sprechen. Vielmehr schaffe das Unternehmen rund 380 neue Arbeitsplätze, sagte BWT-Geschäftsführer Andreas Weißenbacher. Bei allen Windhager-Angestellten würden die Verträge mit Monatsende auslaufen. Im Zuge dessen setze der oberösterreichische Wasseraufbereiter für 380 Bediensteten neue Arbeitsverträge auf, so Weißenbacher.

Im Jänner meldete Windhager Insolvenz an. Von Anfang an wurde ein Sanierungsverfahren mit Einstieg eines Investors angestrebt. Ende Februar genehmigte die Wettbewerbsbehörde die Übernahme des Unternehmens durch die Muttergesellschaft des oberösterreichischen Wasseraufbereiters BWT.