Zwei Jahre Krieg in Europa, zigtausend junge und ältere Männer tot auf beiden Seiten, dazu das Leid der Angehörigen in der ukrainischen und russischen Zivilbevölkerung. Und Millionen ukrainischer Kriegsflüchtlinge in der EU, rund 3.500 davon in Salzburg.
„Russische Wirtschaft stabil“
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine tobt mit unverminderter Härte. Und Russland stehe nun viel besser da als vom Westen erhofft, sagte Mangott in der Robert-Jungk-Bibliothek in Salzburg. Er lehrt an der Universität Innsbruck.
„Das Staatsdefizit ist unter Kontrolle. Der Rubel hat relativ stabilen Außenwert. Die Hoffnungen des Westens haben sich nicht erfüllt, wonach die Wirtschaft kollabieren würde. Russland kann den Krieg noch lange fortsetzen!“, so Mangott.
Zudem sitze Staatschef Putin weiterhin fest im Sattel, so Mangott: „Es wird sich keine Seite militärisch durchsetzen und ein Abnützungs- und Stellungskrieg bleiben. Diese militärische Erschöpfung könnte zu Gesprächen über einen Waffenstillstand führen.“
„Im besten Fall bald Waffenstillstand“
Kann es unter diesen Umständen überhaupt Hoffnung auf Frieden geben? Mangott antwortete, an eine Friedenslösung glaube er für viele Jahre nicht.
„Keinerlei Revolte wahrscheinlich“
Mit Alexej Nawalny sei nun auch der vorerst letzte Hoffnungsträger der Kriegsgegner tot, so Mangott: „Nahezu vollständig ausschließen kann man, dass es eine Revolte aus der Bevölkerung oder aus dem Führungskreis rund um Putin gibt.“
Solange es keine große Krise in Russland gebe, würden die meisten Menschen dort hinter dem Staatschef stehen, so Mangott.