Felssturz Abtenau
Klement/ORF
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Chronik

Pkw prallt gegen tonnenschweren Felsblock

In Abtenau (Tennengau) hat es Sonntagabend einen großen Felssturz gegeben. Ein zehn Tonnen schwerer Felsblock stürzte auf die Lammertalstraße (B162). Ein Autolenker konnte nicht rechtzeitig bremsen und prallte gegen den Felsen. Die beiden Autoinsassen wurden verletzt.

Der vier Kubikmeter große Steinblock hatte sich vom Voglauberg oberhalb der B162 gelöst, die dortige Steinschlagsicherung durchbrochen und war gegen 20.00 Uhr auf die Fahrbahn gestürzt. Der Tennengauer Autofahrer konnte eine Kollision nicht mehr verhindern. Im Einsatz waren 40 Feuerwehrleute aus dem Tennengau, sagte der Abtenauer Ortsfeuerwehrkommandant Albin Bachler.

„Der Stein ist 100 Meter oberhalb der Wand herausgebrochen. Als wir an die Unfallstelle kamen, waren die beiden Verletzten bereits geborgen und wurden vom Roten Kreuz versorgt. Meine Kollegen und ich haben den Bereich dann großräumig abgesichert. Zwei Kollegen wurden geschickt, um die Abbruchstelle zu begutachten“, so Bachler.

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Felssturz Lammertal
Polizei Abtenau
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Geologe begutachtete Stelle noch in der Nacht

Die B162 musste rund fünf Stunden gesperrt werden. Polizei, Rotes Kreuz und Straßenmeisterei waren zusätzlich im Einsatz. Noch in der Nacht machte sich ein Geologe des Landes ein Bild von dem Felssturz. Gegen 1.00 Uhr wurde die Lammertalstraße schließlich wieder für den Verkehr freigegeben, teilte die Polizei mit.

Das verletzte Landwirteehepaar – ein 49-jähriger Mann und seine 47-jährige Beifahrerin – wurde ins Klinikum Schwarzach (Pongau) gebracht. Die Kuh, die sich im Tieranhänger befand, wurde schwer verletzt und musste schließlich notgeschlachtet werden.

Gefahrenstelle war nicht bekannt

Am Montag wurden die Ermittlungen und die Begutachtung der Experten fortgesetzt. Landesgeologe Ludwig Fegerl macht derzeit zerklüftetes Gestein für den massiven Felssturz verantwortlich. „Diese Gefahrenstelle war nicht bekannt. Wir hatten in diesem Bereich, wenn man bis ins 19. Jahrhundert zurückschaut, keine Vorfälle dieser Art. Die Gefahrenstelle ist sehr verwachsen und in einem sonst eigentlich ungefährlichen Hang. Das war für uns nicht erkennbar“, so Fegerl.

Nun braucht es aber weitere Maßnahmen zur Absicherung des Geländes, erklärt der Landesgeologe im ORF-Interview: „Es befinden sich noch einige Felsblöcke oben, die sich war nicht unmittelbar lösen werden, aber doch Potenzial haben mittelfristig herunterzustürzen. Ein Schutzzaun oder Sicherungsmaßnahmen direkt am Fels werden notwendig sein.“