Illustration Cyberkriminalität
APA/dpa/Oliver Berg
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Wirtschaft

FMA entwickelt „Werkzeuge“ gegen Cyberattacken

Die Zahl digitaler Angriffe auf Salzburger Firmen nimmt stark zu. Österreichweit verdoppelten sie sich laut Bundeskriminalamt von 2019 bis 2022 sogar auf 60.195. Um Banken und Versicherungen vor Cyberattacken zu schützen, entwickelte die Finanzmarktaufsicht (FMA) nun einen „digitalen Werkzeugkasten“.

Banken und Versicherungen, die mit besonders sensiblen Daten und hohen Geldbeträgen hantieren, sind für Kriminelle attraktive Ziele. Die FMA unternimmt zu ihrem Schutz besonders große Anstrengungen, sagt der stellvertretende Sprecher der Finanzmarktaufsicht, Alexander Gruber.

„Seit 2009 erheben wir die digitale Widerstandsfähigkeit von Finanzmarktunternehmern mit einem eigenen Prüfschema. Da war die FMA europaweit die erste Behörde. Hier wird erhoben, wie hoch das entsprechende Risikobewusstsein bei den einzelnen Finanzdienstleistern ist und was noch zu tun ist“, so Gruber.

Simulation soll als Übung dienen

Die Ergebnisse dieser Assessments seien nicht nur für die FMA interessant, sondern auch die Unternehmen selbst würden von diesen Prüfungen profitieren. Es habe sich gezeigt, dass die Unternehmen, die einen niedrigeren Reifegrad hätten, mit einigen wenigen grundlegenden Maßnahmen sehr rasch den Reifegrad steigern konnten, so die Experten der Finanzmarktaufsicht.

Die FMA unterstützt Banken und Versicherungen neuerdings auch mit einer Art Cyber-Werkzeugkasten. Dabei handelt es sich um eine Simulation eines Angriffs. Unternehmen müssen hier live und laufend auf neue Informationen im Rahmen dieses fiktiven Angriffs reagieren.

Gute Erfahrung mit Übungen

„Wir haben recht gute Erfahrungen gemacht, weil in diesem Test in Echtzeit können wir sehr gut erkennen, wie weit das Unternehmen aufgestellt ist, um einen solchen Angriff zu reagieren. Auch das Unternehmen selbst bekommt diesen Einblick. Nach diesem Test erfolgt dann auch eine gemeinsame Nachbesprechung, wo man dann ein Resümee zieht und auch gemeinsam bespricht, wo es Schwachstellen gibt und wo man vielleicht noch nachbessern,“ sagt Gruber, die online auch umfangreiche Sicherheitstipps für Privatpersonen bereitstellt.