Portal des Schmittentunnels bei Zell am See während Baustellenbedingter Sperre
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Verkehr

Schmittentunnel: Zustand wohl schlimmer als gedacht

Beim baufälligen Schmittentunnel auf der Pinzgauer Straße (B311) in Zell am See (Pinzgau) ist man offensichtlich an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Dem Vernehmen nach sei es ein Wunder, dass das Südportal nicht eingestürzt ist.

Aus heutiger Sicht grenze es an ein Wunder, dass das Südportal des Schmittentunnels nicht eingestürzt ist, das legen dem ORF vorliegende Informationen nahe. Nach dem Auftreten eines untypischen Rissbildes vergangenen Herbst war die Konstruktion genauer untersucht und der Tunnel dann wegen Gefahr in Verzug gesperrt worden.

Zustand des Schmittentunnels wohl schlimmer als gedacht

Statische Sicherheit fraglich

In jedem Bauwerk, in jeder tragenden Konstruktion wird eine statische Sicherheit einberechnet. Beim Schmittentunnel liegt die Vermutung nahe, dass es diese statische Sicherheit nie im vorgeschriebenen Maß gab. Die Tunneldecke dürfte wohl zu schwach dimensioniert gewesen sein – oder der Bewehrungsstahl wurde bei den Bauarbeiten in den 1990er-Jahren nicht sachgemäß eingelegt. Genaue Bewehrungspläne liegen dem Land offenbar nicht vor, der Grund für die Schäden bleibt daher offen.

Neben der Tunnelkette im Pongau droht nun auch rund um Weihnachten im Raum Zell am See (Pinzgau) ein Verkehrschaos – wegen des baufälligen Schmittentunnels. Ab 17.00 Uhr ist er nun wieder nun wieder einspurig befahrbar. Gegen die einsturzgefährdete Decke wurden dicke Baumstämme in Stellung gebracht.
Land Salzburg/Franz Schwaighofer
Die Baurbeiten sollen gemäß Zeitplan vorangehen

Zeitplan noch nicht fix

Aus Insiderkreisen ist zu hören, dass der Schmittentunnel noch vor den Sommerferien wieder zweispurig und damit vollständig befahrbar sein soll. Die Bauarbeiten sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Den genauen Bauzeitplan wird das Land nächste Woche bekannt geben. Eine Spur ist wegen einer Notkonstruktion aktuell befahrbar.