Zu wenige, oft unhygienische und häufig nicht barrierefreie Toilettenanlagen stehen der Allgemeinheit in der Stadt Salzburg zur Verfügung – Diese Kritik vieler Nutzerinnen und Nutzer bekräftigt jetzt auch eine Untersuchung des Sozialressorts. „Teilweise haben Türmechanismen nicht funktioniert, teilweise waren keine Schlösser für Eurokey-Schlüssel montiert. Es hat keine Haltegriffe gegeben, keine Rückenlehnen, aber was das größte Problem war, dass im Winter eigentlich ein Großteil der Toiletten versperrt ist, dass man sie gar nicht benutzen kann“, sagt Sozialstadträtin Andrea Brandner (SPÖ).
Einige Anlagen sind tatsächlich wegen der Kälte von November bis März gesperrt, bestätigt die zuständige Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) und verweist auf Frostgefahr für Wasserleitungen. „Wir müssten da Heizungen einbauen, da sind wir dabei, das zu machen“, sagt Schiester. Für den laufenden Betrieb brauche es aber mehr Personal und mehr Budget – und beides gibt es aktuell nicht, sind sich Sozial- und Bauressort einig.
36 öffentliche WC in der Stadt Salzburg
Für den Betrieb der Toiletten brauche es ein anderes System, vielleicht mit automatischer Selbstreinigung und es müsse mehr Reinigungspersonal geben, sind sich Brandner und Schiester einig.
Mehr Toiletten soll es künftig auch entlang der Salzach geben. Im Stadtteil Mülln ist ja der Bau eines öffentlichen WCs auf dem Mönchsberg vom Gemeinderat abgelehnt worden. Die Baustadträtin stellt aber einen möglichen neuen Standort in Aussicht. „Wir haben jetzt nach einer Alternative gesucht, die auch von der Salzach aus gut zugänglich wäre und es wird sich im Bereich der Müllner Schanze etwas finden lassen. Da werden wir demnächst einen Vorschlag machen“, sagt Schiester.
Öffentliche Toiletten als Stadtpolitikum
Schiester: „Glanspitz-Klo ist wirklich eine Zumutung“
Die Untersuchung des Sozialressorts deckt aber auch eine Toilette am Glanspitz auf. Hier wird ein ummauertes Baustellenklo als öffentliche Toilette geführt. „Das Glanspitz-Klo ist wirklich eine Zumutung und auch hier werden wir uns etwas einfallen lassen müssen. Ich bin seit einem Jahr Baustadträtin und habe das ganz oben auf meiner Agenda, dass wir den öffentlichen Raum auch so attraktivieren, dass Grundbedürfnisse verrichtet werden können“, sagt Schiester. Abhilfe vor der kommenden Gemeindewahl ist hier allerdings nicht in Sicht.