Vor den Gemeindewahlen am 10. März in Salzburg hat Mittwoch der Stimmzettel für die Wahl der Bürgermeisterin von  Lamprechtshausen für Aufregung gesorgt. Es steht nur eine einzige Kandidatin zur Wahl: Amtsinhaberin Andrea Pabinger (ÖVP). Auf den Stimmzetteln fehlte bisher die Auswahl „Ja“ oder „Nein“.
SPÖ Lamprechtshausen
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Politik

Lamprechtshausen: Wirbel um fehlerhaften Wahlzettel

Vor den Gemeindewahlen am 10. März in Salzburg hat Mittwoch der Stimmzettel für die Wahl der Bürgermeisterin von Lamprechtshausen für Aufregung gesorgt. Es steht nur eine einzige Kandidatin zur Wahl: Amtsinhaberin Andrea Pabinger (ÖVP). Auf den Stimmzetteln fehlte bisher die Auswahl „Ja“ oder „Nein“.

Bisher gab es lediglich einen Kreis für das Kreuz bei der Bürgermeisterin – also nur für die Zustimmung. Wer nicht für Pabinger stimmen will, hätte also ungültig wählen müssen.

Keine Änderungen bei Wahlkarten: Harte Kritik der SPÖ

„Das hätte zwangsläufig zu einem 100-Prozent-Ergebnis für die amtierende Bürgermeisterin geführt“, kritisiert nun die SPÖ.

Darum hat die Gemeindewahlbehörde am Montag in einer Dringlichkeitssitzung einen neuen Stimmzettel und die weitere Vorgehensweise beschlossen. Allerdings: Jene rund 80 Personen, welche bereits eine Wahlkarte beantragt und zugeschickt bekommen haben, sollen keinen neuen Stimmzettel erhalten.

Da hat eigentlich nur die Fraktion von der ÖVP dafür gestimmt. Die SPÖ hat dagegen gestimmt. Es hat eigentlich keine große Aufregung, weil es nur einen Kandidaten gibt. Aber der Frau Bürgermeisterin ist es darum gegangen, dass die eine gute Quote erreicht bei den Bürgern" kritisiert der Fraktionsobmann der Sozialdemokraten Thomas Seilinger.

„Mehrfach undemokratisch“

Das erzürnt SPÖ-Landesgeschäftsführer Gerald Forcher. Er sprach von einer „auf vielen Ebenen undemokratischen Vorgehensweise“ und forderte eine sofortige Korrektur des Wahlverfahrens. „Auch jene 80 Wählerinnen und Wähler, die per Brief wählen, müssen die Möglichkeit bekommen, nicht nur für, sondern auch gegen die Bürgermeisterkandidatin zu stimmen.“ Sollte es zu keiner erneuten Verfahrenskorrektur kommen, kündigte er eine Anfechtung des Wahlergebnisses an.

Lamprechtshausen Flachgau Gemeindepolitik Kommunalpolitik Dorf Raumordnung Flächenwidmung Zersiedelung – Vor den Gemeindewahlen am 10. März in Salzburg hat Mittwoch der Stimmzettel für die Wahl der Bürgermeisterin von  Lamprechtshausen für Aufregung gesorgt. Es steht nur eine einzige Kandidatin zur Wahl: Amtsinhaberin Andrea Pabinger (ÖVP). Auf den Stimmzetteln fehlte bisher die Auswahl „Ja“ oder „Nein“.
Flugbild: Gerald Lehner
Lamprechtshausen, neben Bürmoos ein Zentrum des nördlichen Flachgaues

ÖVP-Kandidatin: „SPÖ hat das mit beschlossen“

Pabinger ist auch Vorsitzende der Gemeindewahlbehörde und zeigte sich von den Vorwürfen überrascht: „Es stimmt, der Fehler mit dem Stimmzettel hätte nicht passieren sollen. Und hätte ich eine Mitbewerberin oder einen Mitbewerber, dann wäre er auch nicht passiert.“ Der umstrittene Stimmzettel sei in einer Sitzung der Wahlbehörde übrigens einstimmig abgesegnet worden – also auch mit den Stimmen der SPÖ.

„Wie wir bemerkt haben, dass das nicht passt, haben wir uns mit der Landeswahlbehörde in Verbindung gesetzt und einen neuen Stimmzettel in Auftrag gegeben“, sagte Pabinger. Und sie versicherte, dass auch jene Menschen nicht ihrer Wahlmöglichkeit beraubt werden, die schon eine Wahlkarte bekommen hätten. Zum einen könne jeder Bürger, der seine Wahlkarte noch nicht abgeschickt hat, den Stimmzettel zur Bürgermeisterwahl noch austauschen.

Regeln für ungültige und Nein-Stimmen

Für alle anderen 80 Wahlkarten habe man sich Montag in der Gemeindewahlbehörde auf eine Vorgehensweise geeinigt: Findet sich im Kreis ein Kreuz oder Hakerl, gilt das als gültige Ja-Stimme für Pabinger. Bleibt der Wahlzettel leer, gilt das als ungültige Stimme. Wird der Name der einzigen Kandidatin durchgestrichen oder steht am Stimmzettel ein „Nein“, werde das als Nein-Stimme gewertet.

Die in der Sitzung anwesenden Gemeinderäte von ÖVP und FPÖ haben dies auch abgesegnet, sagt die Ortschefin. Einzig der anwesende SPÖ-Mandatar habe gegen die letzten zwei Regelungen gestimmt.