Justizpalast Wien
ORF/Georg Hummer
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Gericht

Getötetes Baby: OGH ändert Strafmaß

Am Mittwoch ist in Salzburg das endgültige Urteil über jene Eltern erwartet worden, die ihr wenige Wochen altes Baby totgeschüttelt haben. Die Höchstrichter verringerten die Strafe für den Vater, für die Mutter verschärften sie sie hingegen. Damit haben sich Verteidiger und Staatsanwaltschaft nur zum Teil durchgesetzt.

Die Mutter muss nun anstatt 16 Jahren für 18 Jahre ins Gefängnis. Der Vater, der das Schütteln des Babys nicht verhindert hatte, wurde in erster Instanz noch zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Diese Strafe wurde nun auf zehn Jahre herabgesetzt. Das Erstgericht in Salzburg habe bei der Strafbemessung einen Fehler gemacht, entschieden am Mittwoch die Richter des Obersten Gerichtshofs (OGH).

Nur sieben Wochen alt ist Elias geworden, sein kurzes Leben war großteils ein Martyrium, wie es die Richterin im vergangenen Sommer nannte. Er wurde laut Anklage von der Mutter ein halbes Dutzend Mal heftig geschüttelt, damit er zu schreien aufhört. Der Vater habe zugesehen und nichts dagegen unternommen. Elias erlag schließlich schweren Gehirnverletzungen.

Die Verteidiger hatten auf eine Milderung der Urteile gehofft, die Staatsanwaltschaft auf eine Verschärfung. Für die Mutter wären zwischen zehn und 20 Jahre Haft möglich gewesen. Für den Vater lag das mögliche Strafmaß zwischen einem und 15 Jahren.