Gesundheitshotline 1450
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Gesundheit

Hotline 1450 soll Spitäler entlasten

Während der Pandemie wurde die Gesundheitshotline 1450 als Coronahotline bekannt, tatsächlich ist die Telefonnummer aber bei allen medizinischen Problemen ein erster Ansprechpartner. Die fachkundige Beratung soll Krankenhäuser und Rettungsdienste entlasten.

Die Hotline ist 24 Stunden täglich kostenlos erreichbar und wird von erfahrenen, Diplompflegefachkräften des Salzburger Roten Kreuzes betreut. Sie sind Ansprechpartner auch für schwere oder lebensbedrohliche Fälle und schicken bei Bedarf sofort einen Rettungswagen zum Anrufer. Bei leichteren Beschwerden – etwa wenn besorgte Eltern nicht wissen, was zu tun ist, wenn ihr Kind fiebert – bieten sie aber genauso fachkundige Hilfe, sagt der Leiter der Rettungsleitstelle und Gesundheitshotline 1450, Peter Dioszeghy.

Direkte Weiterleitung an Rettungsnotruf bei Gefahr

„Der Grundauftrag lautet einfach ein Lotsensystem im Gesundheitswesen in Salzburg zu sein und die Anrufe nach Dringlichkeit zu triagieren und die Patienten zu lenken. Das heißt nichts anderes als: Ich muss nicht immer auf die Notfallambulanz gehen, manchmal reicht es auch aus, wenn man am nächsten oder übernächsten Tag die Hausarztpraxis aufsucht. Man kann die Anrufer beruhigen und ihnen sagen, dass ein bestimmtes Gesundheitsproblem nicht akut ist“, sagt Dioszeghy.

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An der Gesundheitshotline 1450 machen nur ausgebildete Fachkräfte Telefondienst

Praktische Tipps bei allen anderen Erkrankungen

Die Salzburgerin Monika Hoffmeister hat vor ein paar Wochen die Hotline 1450 kontaktiert, nachdem ihr Mann mit einer starken Bronchitis heftige Hustenfälle hatte. „Ich war total überrascht, dass ich eigentlich sofort jemanden in der Leitung gehabt habe, sofort einen Ansprechpartner. Die haben eine Bestandsaufnahme gemacht und haben gesagt, sie werden sich mit einer kompetenten Fachkraft in Verbindung setzen. Die wird dann in den nächsten zehn Minuten zurückrufen. Und so war es auch: Die Dame hat zurückgerufen, das war eine diplomierte Krankenschwester.“ Die Tipps der Expertin wie Inhalieren oder warmen Topfen auflegen, haben sehr gut gewirkt, sagt Hoffmeister.

Hotline 1450 soll Spitäler entlasten

50 Anrufer täglich bei 1450 – noch große Kapazitäten frei

Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Susanne Schilcher ist seit 13 Jahren auch als Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz im Einsatz. „Jetzt spüren wir natürlich die Grippewelle sehr stark, so wie wir im Frühjahr wieder die Zeckensaison oder die Allergien spüren werden und im Sommer den klassischen Sonnenstich und Kollaps. Was wir über das ganze Jahr verteilt haben, sind immer besorgte Eltern, die uns kontaktieren, wenn das Kind Fieber, einen Ausschlag oder Sonstiges hat – Da stehen wir natürlich auch immer sehr gern beratend zur Seite“, sagt Schilcher. Derzeit wenden sich täglich rund 50 Anrufer an die Gesundheitshotline 1450 in Salzburg.