Seit Herbst ist das 3-D-Drucklabor am Salzburger Uniklinikum im Normalbetrieb und fertigt Implantate als Ersatz für beschädigte Knochen. Die Prothesen sind enorm gefragt, sagt Laborleiter Werner Wurm. „Eigentlich hatten wir gedacht, wir machen so 30 im Jahr. Aber dadurch, dass die Anforderung bei uns auf digitalem Weg stattfindet, ist das Ganze explodiert, und wir haben unseren Jahresbedarf in zweieinhalb Monaten gemacht“, so Wurm.
Schädel- und Kieferpatienten profitieren besonders
Vor allem die Schädelchirurgie, aber auch die Kieferchirurgen der Landeskliniken sind die größten Abnehmer für den Knochenersatz. „Wir haben eine Datenbank, da sehen wir, wann Operationen geplant sind, wie schnell wir die Implantate abgeben müssen. Und so im Schnitt machen wir jetzt zwei Kranialplatten in der Woche“, sagt Wurm. Kranialplatten sind Ersatzteile für den Schädelknochen.
Schnellere Verfügbarkeit und bessere Anpassung
Dass die Implantate direkt im Uniklinikum hergestellt werden, bringe zwei Hauptvorteile, ergänzt Wurm: „Die Knochenprothesen sind besser auf den Patienten angepasst, weil sich die Chirurgen sehr eng mit dem hauseigenen 3-D-Drucklabor abstimmen, und die Wartezeiten auf die Implantate sind kürzer.“ Wenn sie von einer externen Firma angefertigt werden, dauere es oft mehrere Wochen, bis der Chirurg die Prothese zum Implantieren habe – bei der internen Herstellung gehe das deutlich schneller.