Molkerei verleiht Preis für Tierwohl
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Landwirtschaft

Molkerei verleiht Preis für Tierwohl

Mehr als ein Drittel aller Kunden in Salzburg achten beim Lebensmittelkauf laut Umfragen auf das Wohl der Tiere, deren Produkte sie erwerben. Die Molkerei Salzburg Milch hat daher nun unter ihren 2.400 Lieferanten die „Goldene Kuh“ als Preis für besonders engagierte Milchbauern und -bäuerinnen ausgelobt.

Einer der ersten ausgezeichneten Betriebe ist der Vorderfrommhof in Werfenweng (Pongau). Im Laufstall von Maria und Hermann Rainer können sich die Kühe völlig frei bewegen und liegen weich auf Komposteinstreu, die zwei Mal täglich aufbereitet wird.

„Ich hab mal vor vielen Jahren in einem Forum gelesen, da möchte einer ein Fünf-Sterne-Kuhhotel bauen. Wie soll das ausschauen? Und da hab ich mir gedacht, schauauch für Kühe gibt’s Ambitionen, dass man das Beste baut und das hab ich mir beim Planen von so einem neuen Stall auch als Ziel gesetzt“, sagt Bauer Hermann Rainer.

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Die Kühe entscheiden selbst, wann und wo sie sich im Stall oder im Freien aufhalten wollen
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Besonders beliebt sind die Plätze an den elektrisch betriebenen Rückenbürsten
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Luft und Sonnenschein gelangen durch großzügige Öffnungen in den Laufstall
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Aus der Einstreu wird Komposterde gewonnen, die auf den Feldern verteilt wird
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Die Kälber erhalten Muttermilch jederzeit und in beliebiger Menge
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Mit der „Goldenen Kuh“ ausgezeichnete Betriebe dürfen diese Plakette führen
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Am Vorderfrommhof in Werfenweng genießen nicht nur Rinder den Winter

Kühe verbringen bis zu 14 Stunden täglich im Liegen

Das Beste für die 22 Pinzgauer Rinder samt Nachzucht hat er 2017 in Betrieb genommen. Der Kompoststall bietet den Kühen viel Licht, Luft und vor allem Platz. „Es ist einfach die freie Liegefläche, die wir haben, wo die Kuh – auch eine alte Kuh, sich total leicht tut beim Aufstehen. Wir haben große und kleine Kühe und es ist für alle ein passendes System“, sagt Rainer. Aus der Einstreu wird wertvolle Komposterde zubereitet, die auf die Weideflächen ausgebracht werden kann.

„Als Tierärztin geh ich in einen Stall und schaue aus Sicht der Kuh. Wenn ich mir das anschaue und ich weiß, dass eine Kuh zwischen neun und 14 Stunden liegt, dann ist das eine wunderbare Möglichkeit für das Tier, das ein freies Platzangebot hat in so einem Kompostlaufstall“, sagt Tierärztin Katharina Lichtmannsperger von Salzburg Milch. Die Kühe, bis zu zehn Stunden lang wiederkäuen, genießen das sichtlich bequem im Liegen.

Molkerei verleiht Preis für Tierwohl

Auch Urlauber schätzen Tierwohlbemühungen

Am Hof der Rainers haben auch Kälber immer ungehinderten Kontakt zueiander und erhalten Muttermilch so viel sie wollen aus der Tränke. Das wirke sich auch positiv auf die Gesundheit der Tiere aus und hat nun zur Auszeichnung durch die Molkerei beigetragen. Welchen Stellenwert die Beachtung des Tierwohls auf diesem Hof hat, bemerken auch Gäste, die hier Urlaub machen. „Ja, die Gäste schauen sehr wohl und fragen total viel und sehen, dass es den Kühen gut tut, wenn es ruhig ist, wenn sie viel schlafen und fressen und sich mit einer elektrischen Bürste putzen“, sagt Bäuerin Maria Rainer.