Straßensperre Badgastein
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Chronik

Immer mehr Aggressionen gegen Feuerwehrleute

Beschimpfungen, Belehrungen, Behinderungen, Beleidigungen – oft auch in nicht jugendfreier Sprache. Salzburgs Freiwillige Feuerwehrleute haben es bei Einsätzen immer öfter mit verbalen und körperlichen Aggressionen zu tun.

Gaffer, Besserwisser, ungeduldige Passanten, die Straßensperren wegräumen, weil sie unbedingt am Einsatzort vorbei müssen – das sei fast schon Einsatzalltag. Es komme auch zu Handgreiflichkeiten, Männer und Frauen würden sogar mit Pkw weggeschoben, damit der Weg oder die Straße frei wird, berichten die Einsatzkräfte. Die meisten im Land arbeiten ehrenamtlich für das Gemeinwohl.

Gefährlicher Alltag

Der Alltag könne mittlerweile gefährlich und schmerzhaft sein, sagt Robert Mayer, Präsident im Bundesfeuerwehrverband: „Das sind leider Fälle, die immer wieder vorkommen. Ich denke, es verliert vielleicht auch die Gesellschaft den Respekt vor den Einsatzorganisationen. Vielleicht sind sich viele ihrer Handlung auch nicht bewusst, weil sie mit der Situation überfordert sind.“

Die Feuerwehr in Schwarzach im Pongau stellt in Einzelfällen ein Feuerwehrauto quer auf die Fahrbahn, um Störenfriede fernzuhalten, so Ortsfeuerwehrkommandant Markus Buzanich: „Das ist auch ein Schutz für uns Freiwillige beim Einsatz.“

Aggression wird Fall für die Polizei

Die Freiwilligen machen nur ihren Job, Gefahren für Leib und Leben abzuwenden und Schäden zu minimieren. Zu den oft belastenden Einsätzen kommen dann auch noch Enttäuschung und Verwunderung dazu. Günter Trinker, Salzburgs Landesfeuerwehrkommandant, sagt: „Wir versuchen zu deeskalieren und zu entschärfen. Aber wenn das nicht mehr funktioniert, dann ist das eine Angelegenheit für die Polizei.“

Vorfälle werden genau dokumentiert, das aber binde unnötig zusätzlich Kräfte, so der Landesfeuerwehrchef. Die Freiwilligen Feuerwehren helfen sich mit Wegweisungen vom Einsatzort und mit Anzeigen.