Wohnhaus Bruck
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Chronik

Aufregung wegen Abschiebung einer Familie

Die Abschiebung einer georgischen Familie sorgt im Pinzgau für Aufregung. Vater, Mutter und zwei Kinder wurden Montag von Polizisten in Bruck (Pinzgau) abgeholt und nach Wien gebracht. Die Familie sei sehr gut integriert, heißt es aus der Gemeinde.

Seit 2017 hat sich die Familie in Österreich aufgehalten, also seit knapp sieben Jahren. Hauptgrund war der Versuch, eine hochwertige, medizinische Behandlung zu bekommen. Die Mutter hat Krebs, die Tochter ist schwer geistig und mehrfach behindert. Der neunjährige Sohn spielt beim SK Bruck Fußball. Sein Trainer hat sich zuletzt besonders um die Familie bemüht.

Ort steht hinter Familie

Laut Bürgermeisterin Barbara Huber (ÖVP) sei die Familie gut integriert gewesen. Lehrer, Freunde und auch der Fußballclub würden alle hinter der Familie stehen. Rechtlich ist die Lage allerdings entschieden: die georgische Familie wird von einer Salzburger Anwaltskanzlei vertreten. Dort heißt es auf ORF-Anfrage: die Ausweisung sei rechtskräftig.

Familie aus Georgien
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Die betroffene Familie aus Georgien gilt laut Einheimischen als gut integriert

Seit mehreren Jahren kämpfe die Familie um einen Aufenthaltstitel, allerdings vergeblich. Schon 2021 seien die Bemühungen um reguläres Asyl gescheitert – ebenso wie der Versuch ein humanitäres Bleiberecht zu bekommen. Entsprechende Anträge sind schon im Vorjahr vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt worden, selbst der Verfassungsgerichtshof hat sich mit dem Fall schon beschäftigt.

Die Anwaltskanzlei versucht zwar, mit einer außerordentlichen Revision doch noch eine Wende in dem Fall herbeizuführen. Da die bisherigen Gerichtsentscheidungen allerdings rechtskräftig sind, gelten die Erfolgsaussichten als gering.