Ein Doppelbett in einem Hotelzimmer
ORF
ORF
Wirtschaft

Semesterferien: Tourismus trotz Hürden zufrieden

Die Buchungslage bei den Salzburger Hotelbetrieben ist für die Semesterferien-Zeit gut, betont die Hoteliervereinigung – und das trotz einiger Hürden wie dem frühlingshaften Wetter, gestiegenen Preise oder dem An- und Abreisestau auf der Tauernautobahn (A10).

An Anreisetagen wie dem Samstag mit umfangreichen Staus den ganzen Tag über kommen Touristen entweder deutlich früher oder deutlich später an ihrem Reiseziel an. Kathrin Finke und ihre Familie zum Beispiel erreichten ihr Urlaubsquartier in Flachau erheblich später als geplant: „Das haben wir nicht gewusst, dass es diese Baustelle gibt. Tatsächlich hatten wir auch eine richtige Verzögerung von über 90 Minuten nur dort. Wir hatten eigentlich eine Reservierung für den Vormittag. Die ist dann natürlich nicht zu Stande gekommen – das musste ich canceln. Und meine drei Kinder sind jetzt einfach froh, dass wir angekommen sind.“

Hotelgast beim Check-in an Rezeption
ORF
Hotelgäste kommen wegen der A10-Baustelle entweder deutlich früher und erheblich verspätet, beobachten Hoteliers

Eintreffen der Gäste schwer planbar

Das Eintreffen der Gäste ist schwer planbar – für viele Salzburger Hotelbetriebe wird das Einchecken zur Herausforderung, weiß auch Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung: „Sie stehen auf einmal um 5.00 Uhr in der Früh, um 6.00 Uhr in der Früh an der Rezeption, weil sie irgendwann in der Nacht losgefahren sind. Und andere sind leider in diesem Riesen-Stauwuzel drinnen und sind dann erst gegen Mitternacht da. Das ist eine große Herausforderung für uns. Denn jeder, der ankommt, erwartet: sein Zimmer ist frei und zum Essen gibt’s auch noch was.“

Antonia Kørup-Kohlmayr, Hotelgeschäftsführerin aus Flachau (Pongau) versucht dem vorzubeugen: „Wir probieren, die Gäste vorab so gut es geht zu informieren. Der Gast kann den ganzen Pre-Check-In schon online machen. In den Ferienzeiten haben wir auch einen großen Stammgästeanteil. Die kennen das Haus, da gestaltet sich der Check-in auch schneller und einfacher.“

Stundenlange Staus durch Urlauberschichtwechsel

Häuser gut gebucht, aber Spontanurlauber bleiben aus

Die Zwischenbilanz zum ersten großen Bettenwechsel in der Semesterzeit ist dennoch eine gute. Trotz gestiegener Preise sorgt die Buchungslage für Optimismus. Die A10, die frühlingshafte Landschaft und die warmen Temperaturen würden Spontanbucher aber derzeit fernhalten, sagt Veit: „Spontan kommen die Gäste dann, wenn es im Frühling in den Städten noch einmal kalt wird, noch einmal zu schneien beginnt. Dann erinnert man sich: ‚Hallo, es ist ja noch Winter, gehen wir ein paar Tage Skifahren.‘ Das ist jetzt natürlich nicht der Fall. Ich rechne schon, dass wir die im März schon wieder zurückbekommen – und dass sie trotzdem die A10-Baustelle akzeptieren und sagen: ‚Das nehme ich halt in Kauf, dafür habe ich ein paar Wintersporttage.‘“

Die Tunnelbaustelle hält Stamm-Gäste jedenfalls nicht davon ab, wieder nach Flachau zu kommen – so wie Björn Olesen aus Dänemark: „Ich komme seit 8 Jahren mit meiner Familie hier her. Da muss schon eine ganze Menge passieren, dass wir nicht mehr hier Urlaub machen. Wir kommen wieder.“ Lise Bitsch aus Dänemark sieht das ähnlich: „Die Baustelle wird unsere Entscheidung nicht beeinflussen, ob wir wieder kommen, denn wir lieben diesen Ort. Wir werden nächstes Jahr aber versuchen, eine andere Route zu fahren.“