Um den Fachkräftemangel in der Branche zu bekämpften, beschloss der Nationalrat ein entsprechendes Gesetz schon vor einem Jahr. Allerdings seien weiterhin viele Fragen offen, hört man aus den Fachwelten und der Politik.
Landesrätin sieht noch viel Vorbeitungsarbeit
Die Pflegelehre stecke bundesweit noch in den Kinderschuhen, sagt die Salzburger Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). Fix sei mittlerweile eine Sachverständige, die den fachlichen Kontakt mit interessierten Pflegestätten halte: „Es braucht natürlich die Träger dazu, die bereit sind, ihre Einrichtungen für die Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Daneben braucht es noch das Interesse der Jugendlichen.“
Kritik vom Fachmann der Arbeiterkammer
Die Arbeiterkammer sei von dem Modell der neuen Pflegelehre nicht überzeugt, sagt Norbert Piberger, Referatsleiter für Gesundheitsberufe und Pflegepolitik. Er ist auch Vorsitzender des Krankenpflegeverbandes in Salzburg: „Pflegeausbildungen dürfen bisher nicht unter 17 in der Praxis begonnen werden. Beim ersten Praktikum muss man mindestens dieses Alter und die nötige Reife haben. Bei der Pflegelehre soll man schon mit 15 beginnen dürfen. Hier gibt es aus meiner Sicht noch kein Konzept, welche Tätigkeiten die 15-Jährigen durchführen dürfen.“
Außerdem hätten die weiterführenden Schulen schon jetzt oft Probleme, geeignetes Lehrpersonal zu finden, ergänzt Piberger. Eine weitere Zersplitterung des Sektors würde das Problem nur verschärfen.