Schild Landesgerichtund Staatsanwaltschaft Salzburg
ORF/Georg Hummer
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Gericht

Tierquälerei-Prozess: Gericht schlägt Geldbuße vor

Im Tierquälerei-Prozess gegen ein Landwirte-Ehepaar aus dem Flachgau hat das Gericht am Dienstag die Bezahlung einer Geldbuße vorgeschlagen. Laut Anklage sollen sie einen ihrer Kuhställe einen Monat lang nicht ausgemistet haben.

Der Stallboden war laut Anklage über und über mit Gülle bedeckt und auch fünf bis sieben Jungrinder, die in dem Stall untergebracht waren, seien nahezu bis zum Bauch im Kot gestanden. Der Verein RespekTiere hatte den Fall im Oktober 2023 aufgedeckt. Tierschützer orteten damals, dass es in dem Gebäude keinen trockenen Bereich gab, wo sich die Tiere hinlegen hätten können. Während die ausgewachsenen Rinder des Bio-Bauernhofs Auslauf haben durften, seien die Jungrinder nicht nur während der Fütterung, sondern auch noch Stunden danach mit den Köpfen an einem schweren Metallgitter fixiert gewesen, kritisierten Tierschützer, die auf die Missstände aufmerksam gemacht wurden.

Staatsanwaltschaft gegen Geldbuße

Der Prozess am Dienstag endete mit einem Diversions-Angebot in Form einer Geldbuße von jeweils 1.500 Euro. Die Staatsanwaltschaft aber sprach sich dagegen aus und kündigte Beschwerde an.

Amtstierarzt ordnete damals Stallreinigung an

Im Oktober 2023 sei auf die Anzeige der Tierschützer hin zwei Stunden später der Amtstierarzt für einen Lokalaugenschein auf dem Biohof gewesen und habe angeordnet, dass der Stall ausgemistet und gereinigt werden muss. Bei einer Nachkontrolle sei die Situation dann deutlich besser gewesen. Warum das Landwirte-Ehepaar die Situation so weit kommen lassen hatte, ist unklar. Die Tierschützer vermuten Betriebsblindheit. Tierschützer gehen davon aus, dass die verheerenden Zustände auf dem Bauernhof jedenfalls der Vergangenheit angehören.

Die Verhandlung wurde am Dienstag zur Bezahlung der Geldbuße vertagt. Falls jeder der beiden Beschuldigten die 1.500 Euro bezahlt, kann das Strafverfahren eingestellt werden.