Festspielarchiv in der ehem. Kommandantenvilla Riedenburg
ORF/Georg Hummer
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Kultur

Archiv der Festspiele nun öffentlich zugänglich

Das Archiv der Salzburger Festspiele in der früheren Kommandantenvilla im Salzburger Stadtteil Riedenburg wird nun öffentlich zugänglich gemacht. Künftig ist das Archiv zweimal pro Woche für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

Angestoßen wurde die Neupositionierung des Archivs durch die Vorbereitungen für die Ausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum der Salzburger Festspiele im Jahr 2020, wo das Archiv zwangsläufig in den Fokus geriet. „Wir haben überlegt, wie wir das Archiv öffentlicher, zugänglicher machen können. Wir wollen ein lebendiges Archiv, das nicht in einer Art Dornröschenschlaf vor sich hin dämmert“, sagte Intendant Markus Hinterhäuser. „Es sind Erinnerungsorte, unser kulturelles Gedächtnis und auch ein Zeugnis der europäischen Kulturgeschichte.“

Villa Dienstag und Donnerstag geöffnet

Den Auftakt der Archivöffnung machen von 7. bis 10. Februar Tage der offenen Tür, wobei die Führungen bereits ausgebucht sind. „Wir haben 300 bis 400 Anmeldungen“, sagte die Leiterin des Archivs, Margarete Lasinger. Danach wird die Villa jeden Dienstag und Donnerstag von 10.00 bis 16.00 Uhr ohne Voranmeldung zugänglich sein. Mit einer Anmeldung können Einzelpersonen oder Gruppen auch andere Termine buchen.

Archiv zeigt Objekte aus Festspielgeschichte

Derzeit sind etliche Objekte aus der Festspielgeschichte ausgestellt, etwa das älteste noch vorhandene Jedermann-Kostüm von Attila Hörbiger, Akten, Dokumente (etwa die erste Satzung aus dem Jahr 1917), Requisiten wie beispielsweise das Fahrrad, mit dem Buhlschaft Brigitte Hobmeier auf die Bühne radelte: „Wir haben viele wunderbare Schätze, die wir niemandem vorenthalten wollen“, sagt Archivleiterin Lasinger. Rund 1.000 Kartons wurden in den vergangenen Monaten vom Festspielbezirk in das neue Archiv gebracht und einsortiert.

Die frühere Kommandantenvilla ist ein Ort mit langer Geschichte: 1841 ist sie für den Kaufmann Weizner erbaut worden. Später war die Villa das Haus des Kommandanten der Riedenburgkaserne. In der Zwischenkriegszeit wurde sie als Kulturstätte, unter anderem für Konzerte von Jazzmusikern, genutzt. Der städtische Kindergarten war bis 2018 darin beheimatet.