Auf der Terrasse einer Skihütte sind die Stühle und Bänke hochgeklappt
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Wirtschaft

Debatte: Bis zu 75 Prozent höhere Skihütten-Preise

Nach Kritik der Arbeiterkammer (AK) am massiven Preisanstieg in Ski- und Pistenhütten setzen sich nun Wirtsleute zur Wehr. Der Preisanstieg um gut zwei Drittel in zehn Jahren habe mit „allgemeiner Teuerung, vielen Extrakosten und gestiegenen Ansprüchen von Gästen und Personal“ zu tun.

Der Einkehrschwung hat sich massiv verteuert. Neben höheren Skikartenpreisen werde der Sport so zum Luxus, sagen Gäste aus dem In- und Ausland. Im Vergleich zu 2014 sind laut Arbeiterkammer die Preise um 59,2 Prozent gestiegen. Im Bezirksvergleich lagen Tennengau, Lungau und Pongau unter dem Landesschnitt, der Pinzgau darüber.

Um fast bis 70 Prozent höhere Preise

Die AK hat für die Studie die Preise für jeweils zwei Dutzend Speisen und Getränke erhoben. Getränke sind in zehn Jahren um 49 Prozent teurer geworden, das Essen um mehr als 63 Prozent. Bei Apfelstrudel waren es im Schnitt sogar 75, bei Spaghetti Bolognese 69 Prozent.

In Obertauern (Pongau/Lungau) wurde der Preisrekord für so genanntes „Skiwasser“ verzeichnet: 0,5 Liter um 6,13 Euro. In Werfenweng gibt es den halben Liter dagegen um drei Euro. Generell gilt: Je mehr Pistenkilometer ein Skigebiet hat, umso teurer sind Essen und Getränke. Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) gehört zu den Gebieten mit besonders hohen Preisen.

Wirte: „Unterbringung des Personals teuer“

Der Saalbacher Hüttenwirt Christopher Sochor sagt dazu, der große Unterschied sei: „Wir müssen in ganz Österreich und im angrenzenden Bayern noch zusätzliches Personal suchen. Die Gründe und das Wohnen in Saalbach sind zudem sehr sehr teuer. Das kostet um einiges mehr, als wenn die jeden Tag heimfahren würden in die eigene Wohnung. Dazu kommt noch die Verpflegung fürs Personal.“

„Wasser in der Höhe teurer“

In der Gastronomie im Tal seien die Preise langsamer gestiegen als auf den Hütten bei den Pisten im Gebirge, sagt die Wirtin Bettina Fernsebner in Lofer (Pinzgau): „Es ist das Wasser, die Entsorgung, die das Ganze noch nach sich zieht. Das kostet auf dem Berg einfach mehr Geld, man hat mehr Aufwand.“

Für Teilnehmer bei Kinderskikursen gebe es in Lofer seit Jahren fixe Menüs um zehn Euro, betont Skischulleiter Georg Herbst: „Wo wir mit den Kindern einkehren, da sind die Preissteigerungen marginal.“

Hohe Preise werden zwar gern und oft diskutiert, tatsächlich schrecken sie viele Gäste bisher aber nicht ab.