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Wirtschaft

BWT übernimmt Windhager nach Insolvenz

Das Wasseraufbereitungsunternehmen BWT mit Sitz in Mondsee (Oberösterreich) übernimmt den insolventen Heizungshersteller Windhager in Seekirchen (Flachgau). Der Masseverwalter sprach am Donnerstag von einem „starken Partner“.

Die Übernahme hat der Masseverwalter Helmut Hüttinger am Donnerstag zu Mittag bestätigt: „Wir können damit den Standort erhalten, wir können das Unternehmen erhalten und wir können Arbeitsplätze erhalten. Und ich glaube, wir haben einen Partner gefunden, der stark genug ist und das Vermögen hat, dass er in eine sehr, sehr starke und gute Windhager-Zukunft starten kann.“

Windhager: „Bin froh über das Ergebnis“

Bei einer Betriebsversammlung am Donnerstag wurde der Belegschaft von Windhager die gute Neuigkeit mitgeteilt – vom bisherigen Eigentümer und vom neuen Eigentümer. Best Water Technology (BWT) ist ein Konzern mit Hauptsitz in Mondsee, zur Wasseraufbereitung kommt jetzt die Sparte Heizen dazu, schilderte Andreas Weißenbacher, der jetzt der neue Eigentümer von Windhager ist: „Wir werden alles daran setzen, dass wir mit einer bodenständigen Unternehmensführung ein nachhaltiges, profitables Geschäft daraus machen.“

Auch Gernot Windhager, der ehemalige Eigentümer zeigte sich am Donnerstag froh: „Die Perspektiven, die das Unternehmen jetzt hat, sind toll und auch ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter an dieser Stelle, die durch die schwierige Zeit und über all die Jahre wirklich zu uns gehalten haben und ich bin froh, dass das Ergebnis so ist.“

Wechsel zu BWT für Mitarbeitende möglich

Wie viel Geld BWT dafür auf den Tisch legen muss, könne der Masseverwalter außerhalb des Verfahrens nicht sagen. Aber es sei „so viel, dass die Gläubiger von Windhager eine angemessene Quote erwarten können.“ Die Arbeitsplätze wolle BWT bei Windhager so gut wie möglich erhalten. Aktuell sind 440 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei Windhager angestellt.

Auch ein Wechsel von Winhager zu BWT wäre für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich, schilderte Masseverwalter Hüttinger: „Ja, da gibt es bereits jetzt ein Angebot von Herrn Weissenbacher, dass man dort, wo man Verbesserungspotenzial sieht, in der einen oder anderen Firma, dann auch über einen anderen Arbeitsplatz sprechen kann. Geht natürlich nur mit den Mitarbeitern. Aber wir haben schon gesehen, dass es ein gemeinsames Interesse gibt, hier zu guten Lösungen zu kommen.“

“Es ist ein Gänsehautmoment“

Eine Übernahme von Windhager durch einen finanziell potenten Unternehmer ist aber nicht nur für die Mitarbeiter essentiell, sagte Stefan Gubi, der Geschäftsführer von Windhager Seekirchen: „Es ist ein unglaublich wichtiges Zeichen auch für unsere Kundinnen und Kunden, die auch die letzten Wochen sehr, sehr unsicher waren, wie wird es jetzt weitergehen. Es ist einfach, glaube ich, einer der wichtigsten Tage überhaupt. Es ist so ein Gänsehautmoment.“

Übernahme von Werk Pinsdorf bei Gmunden noch offen

Bleibt noch die Frage, wie es mit dem fast fertigen neuen Wärmepumpenwerk von Windhager in Pinsdorf bei Gmunden (Oberösterreich) weitergeht. BWT würde auch das gerne übernehmen, Andreas Weißenbacher dazu: „Ich habe auch ein Gesamtangebot: unsere Strategie war immer, dass wir eine Gesamtlösung anstreben. Aufgrund der Situation gibt es aber da zwei unterschiedliche Verfahren.“

Er sei aber sehr bemüht auch Gmunden in ein Gesamtkonzept einzugliedern, so der neue Eigentümer von Windhager. In Pinsdorf sollen nach den derzeitigen Plänen rund 300 neue Arbeitsplätze entstehen.