Es war eine bekannte Betrugsmasche, an die der Stadt-Salzburger letzte Woche geraten ist: Eine angebliche Staatsanwältin ruft ihn an, weil seine Tochter einen tödlichen Autounfall verursacht haben soll. Um eine Haft zu vermeiden, solle der Salzburger 50.000 Euro Kaution in bar bezahlen, so die Forderung. Der Mann durchschaut den Betrug sofort – schließlich ist seine echte Tochter noch viel zu jung, um selbst Auto zu fahren. Doch zum Schein geht er auf die Forderungen ein, hält die angebliche Staatsanwältin am Apparat und fährt zu einer Polizeiinspektion in der Stadt Salzburg, um das anzuzeigen.
Polizisten: „Haben keine Zeit“
Was ihm dort passiert, schildert er so: „Im Foyer des Wachzimmers wurde mir dann relativ bestimmt gesagt, dass sie keine Zeit dafür haben und dass es sowieso ein Betrug ist und dass wenn ich das eh weiß, dann soll ich doch einfach auflegen. Also bin ich eher zur Last gefallen, bin ich mir vorgekommen. Also entweder waren die Herrschaften wirklich überlastet, was ja durchaus sein kann. Aber ich weiß nicht, ob man unbedingt so mit jemanden umgehen sollte, der auch auf Bitten der Polizei hin solche Dinge zu melden, der sich dann auch wirklich live meldet.“
Polizei: Umstände der Beschwerde nicht genau zu klären
Seinen Namen will der Salzburger allerdings nicht öffentlich machen – genauso wenig, wann in welcher Inspektion sich der Vorfall zugetragen haben soll. Doch ohne diese Informationen könne die Polizei nicht viel unternehmen, um die Hintergründe des Vorfalls zu erklären oder darauf zu reagieren, heißt auf Anfrage aus der Landespolizeidirektion. Grundsätzlich können Anzeigen bei jeder Polizeidienststelle gemacht werden. Bei Beschwerden könne man sich formlos an die Landespolizeidirektion wenden.