Wolf
APA/dpa/Boris Roessle
APA/dpa/Boris Roessle
Umwelt

EU überlegt, Wolf-Schutzstatus zu lockern

Der Schutzstatus für den Wolf wankt, aber der Weg bis zu einer Lockerung der Regelungen dürfte noch weit sein. Zuletzt schlug die EU-Kommission vor, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzusenken. Dazu müsste aber das Übereinkommen der Berner Konvention geändert werden.

57 getötete und sechs verletzte Schafe durch Wölfe waren es von Mai bis November 2023 auf Salzburgs Almen. Nach den vielen Wolfsrissen gemeldet aus ganz Österreich, ist der Umgang mit den Wildtieren auch in Brüssel immer wieder Thema im Agrar-Rat. „Geschützt“ statt „streng geschützt“ – so will die EU-Kommission den Status des Wolfes herabstufen.

Eine solche Herabstufung würde einen leichteren Abschuss ermöglichen, sagt der Generaldirektor für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der Europäischen Kommission, Wolfgang Burtscher. „Ich verstehe das so, dass die Jagdbarkeit dann geringeren Voraussetzungen unterliegen wird, als das bisher der Fall ist“, so Burtscher.

Änderung der Bestimmungen könnte dauern

Der Agrar-Rat ist zwar am Thema interessiert – zuständig sind in Brüssel jedoch nicht die Agrar-, sondern die Umweltminister. Für eine Änderung des Schutzstatus müsste auch das Abkommen der Berner Konvention geändert werden, in der immerhin 51 Länder vertreten sind.

Ob und wie schnell es hier zu einer Einigung kommen wird, ist laut Burtscher ungewiss. „Das kann ich auch nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, wie sich der Entscheidungsprozess in den verschiedenen Gremien – unter anderem im Rat der Union – entwickeln wird“, erklärt Generaldirektor Burtscher.

In Salzburg kommt der Vorstoß zur Änderung des Schutzstatus wenig überraschend positiv an. Die für Jagd zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) und Agrar-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) befürworten beide den Vorschlag der EU.