Radwegenetz lückenhaft
ORF
ORF
Verkehr

Kritik: Viele Radwege in Salzburg nicht sicher

Salzburg galt einst als „Fahrradhauptstadt“ Österreichs. Diese Zeiten sind aber lange vorbei, sind sich Verkehrsexpertinnen und -experten einig. Trotz vieler Pläne sei in den vergangenen Jahren wenig in den Ausbau der Radwege investiert worden. Wegen Sicherheitsbedenken würden viele auf das Fahrrad verzichten.

Bodenmarkierungen für den Radverkehr seien zwar schön und gut, heißt es von Vertretern der Salzburger Radlobby, Autofahrer und Radfahrer müssten dabei aber nach wie vor dieselbe Straße nutzen – und das ist vor allem für die Radfahrerinnen und Radfahrer gefährlich, so die Kritik. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, brauche es in der Stadt Salzburg mehr getrennte Radwege, sagt Bernhard Kreuzer von der Radlobby Salzburg.

„Es braucht auf jeden Fall baulich getrennte Radwege. In verkehrsberuhigten Bereichen kann man vielleicht noch auf einen einfachen markierten Radweg setzen. Aber wenn man auf stark frequentierte Straßen schaut, braucht man auf jeden Fall baulich getrennte Wege für Radfahrer“, so Kreuzer.

Radwegenetz lückenhaft
ORF
Täglich kommt es in der Stadt Salzburg zu gefährlichen Situationen für Radfahrer im Straßenverkehr

Experte: Aufgemalte Markierung reicht nicht

Diese Meinung teilt auch der Verkehrsexperte Harald Frey von der technischen Universität Wien. „Der Radverkehr, das Radfahren muss sicher sein auf seinen Infrastrukturen, und da geht es nicht darum, schnell etwas auf der Straße aufzumalen, sondern darum, baulich getrennte, breite Radwege zu schaffen“, sagt Frey.

Die Stadtpolitik investiert zwar jährlich zwei Millionen Euro in den Ausbau der Radinfrastruktur, viele wichtige Projekte warten allerdings nach wie vor auf ihre Umsetzung. Dazu zählt beispielsweise der Bau eines Radwegs entlang der Innsbrucker Bundesstraße zwischen dem Stadtzentrum und Wals-Siezenheim. Im Sommer könnte es damit aber so weit sein, heißt es von der Stadt Salzburg.

Radinfrastruktur auf der Strecke geblieben

Einst galt die Stadt Salzburg als Radfahrerhauptstadt Österreichs. Diese Zeiten seien aber lange vorbei, sagen Fachleute. In den vergangenen Jahren sei der Ausbau der Radinfrastruktur auf der Strecke geblieben. Der Autoverkehr stehe nach wie vor an erster Stelle. Wegen Sicherheitsbedenken würden daher viele auf das Fahrrad verzichten.