Geisterfahrer Warnschild
APA/HANS KLAUS TECHT
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Verkehr

Geisterfahrer: „Es braucht mehr Schutz“

Der Unfallforscher Gerhard Kronreif empfiehlt mehr Maßnahmen gegen Geisterfahrer. Wie berichtet hat es im Vorjahr auf Salzburgs Autobahnen 31 Warnungen gegeben – und damit verbunden auch schwere Unfälle.

Mehr bauliche Schutzmaßnahmen in, vor- und nach Autobahnbaustellen sowie bei Autobahnauffahrten würden viel menschliches Leid und auch hohe Kosten sparen – rechnet Gerhard Kronreif, Verkehrsunfallforscher und Sachverständiger vor: „Ein Toter nach einem Unfall kostet in der Statistik 4,8 Millionen, ein Schwerverletzte an die 600.000 Euro. Hier zeigt sich, dass sich jede Investition auszahlt.“

Zum Beispiel könnten mehr Betonwände zwischen den Spuren im Gegenverkehr bei Autobahnbaustellen und Geisterfahrerkrallen bei Auffahrten viele Leben retten, so Kronreif: „Wir haben durch Unfallforschung schon gesehen, dass viele Geisterfahrer-Unfälle vermieden werden können.“

“Den Faktor Mensch können wir nur bedingt beeinflussen“

Die ASFINAG lässt die Baustellen regelmäßig von Expertinnen und Experten überprüfen, man tue alles, was vorgeschrieben ist und darüber hinaus möglich sei, so Heimo Maier-Farkas, Geschäftsführer der ASFINAG Service Gesellschaft: „Unsere Straßen werden laufend auf Verbesserungspotenzial überprüft, aber den Faktor Mensch, den können wir nur bedingt beeinflussen.“

Autofahrerinnen und Autofahrer werden zu Geisterfahrern, weil sie beispielsweise unaufmerksam, abgelenkt, verwirrt, betrunken oder unter Drogeneinfluss unterwegs sind. Geisterfahrerkrallen bei Autobahnauffahrten seien technisch zu wartungsintensiv. Besonderes Augenmerk werde auf Markierungen und Spurführungen bei den Autobahnauffahrten gelegt. Die großen, gelben Geisterfahrerwarntafeln würden sich bei der Unfallverhütung bewähren, das zeigen verkehrspsychologische Untersuchungen, so der ASFINAG-Manager.