Mann tippt auf Smartphone
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Chronik

Telefonbetrug: Polizei ersucht um mehr Meldungen

Telefonbetrüger verursachen in Österreich laut Polizei jedes Jahr Millionenschäden. Ermittler rufen dazu auf, die Betrugsversuche und Betrügereien öfter zu melden. Die Dunkelziffer sei zu hoch. Methoden der Täter würden immer professioneller, so die Polizei. Deshalb müsse man noch mehr Informationen über Straftaten bekommen.

Laut Bundeskriminalamt entstanden 2022 insgesamt 700 Millionen Euro Schaden durch Telefonbetrügereien. Mehr als 60 unterschiedliche Betrugsformen wurden bisher schon registriert. Am bekanntesten ist wohl der Trick, bei dem falsche Staatsanwälte eine Kaution verlangen, damit Verwandte nach einem tödlichen Verkehrsunfall wieder freigelassen werden.

Täter recherchieren über Opfer im Web

Die Kriminellen würden immer professioneller vorgehen, sagt Robert Meikl von der Kriminalprävention der Polizei: „Die sehen sich den Wohnort der Opfer und die Umgebung an. Sie recherchieren im Internet über das Opfer. Auf diese Weise werden diese ausgesucht.“

In Deutschland warnt die Exekutive mittlerweile auch vor Betrügern, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz aus hochgeladenen Videos im Internet die Originalstimmen klonen, um den Opfern damit dann das Geld herauszulocken, so Meikl: „Das ist eine Entwicklung, die an uns auch nicht vorbeigehen wird. Ein Weg kann sein, dass man seine Verwandten selbst auf deren eigenen Nummern anruft und mit diesen spricht, ob verschiedene Angaben stimmen.“

Eigene Code-Wörter als Zusatzsicherung

Hilfreich könne auch sein, sich im Vorfeld ein Codewort mit Verwandten auszumachen, dass bei einem Anruf erfragt werden kann. In jedem Fall sei aber geboten, die Betrugsversuche zu melden – nur so könne man die Kriminellen entlarven, heißt es von der Polizei.