Frau sitzt am Computer
ORF.at/Lukas Krummholz
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Wirtschaft

Länger im Job: AMS fordert „weiblicher“ zu denken

Das Salzburger Arbeitsmarktservice (AMS) sieht in der Erhöhung des Pensions-Antrittsalters für Frauen eine große Chance – gleichzeitig brauche es jetzt aber auch mehr Unterstützung. Vom Land soll es 700.000 Euro mehr für die Beratungen von Frauen geben.

Spätestens jetzt sei es an der Zeit den Arbeitsmarkt weiblicher zu denken – damit jene Frauen, die künftig später in Pension gehen, auch gut und gesund bis 65 arbeiten können. Mit der Pensionsanpassung an das Antrittsalter der Männer kehre zwar mehr Gleichberechtigung ein, für viele Frauen bedeute das gleichzeitig aber auch mehr Belastung. AMS-Chefin Jacqueline Beyer sieht deshalb jetzt auch großen Aufklärungsauftrag.

„Aufklärung der wesentliche Schlüssel“

„Es braucht eine breite Unterstützung. Wir nehmen jedes Jahr sehr viel Geld in die Hand für die Unterstützung von Frauen und es freut mich, dass das Land hier zusätzliches Geld zur Verfügung für die Frauenberufszentren stellt. Denn dort können wir 2.000 Frauen in Salzburg unterstützen und ihnen genau erklären, was es bedeutet, wenn sie mehr und länger arbeiten. Die Aufklärung ist der wesentliche Schlüssen zur Unterstützung und um die Frauen zu motivieren“, so Beyer.

So sollen auch mehr Frauen aus der Teilzeit in eine Vollzeitanstellung wechseln, denn die längere Arbeitszeit sei auch eine Chance die Karriere auch nach den Kindern voranzutreiben, heißt es.

„Arbeit als ‚Heiliger Gral‘ zu kurz gedacht“

Experten geben allerdings auch zu bedenken, dass die „Arbeit als ‚Heiliger Gral‘“ ein falsches Bild bzw. zu kurz gedacht sei – schon allein wegen weiter bestehender Geschlechterunterschiede bei der Entlohnung (Gender-Pay-Gap).

Das kritisiert etwa die beim britischen Thinktank Southern African Social Policy Research Insights (SASPRI) tätige österreichische Forscherin Katrin Gasior. Die Sozialpolitik müsse die unterschiedlichen Lebensrealitäten stärker ins Auge fassen.

13.000 Frauen bis 2033 später in Pension

Vor mehr als 30 Jahren wurde die Pensionsalteranhebung grundsätzlich beschlossen. Vergangenes Jahr wurde sie dann konkretisiert. In jedem der Altersabschritte werden in etwa 1.300 Frauen in Salzburg betroffen sein. Gesamt würden bis 2033 rund 13.000 Frauen später in Pension gehen.