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Wirtschaft

Solarstrom-Krise: Rat zu privaten Nutzergruppen

Der Einspeisetarif für Strom aus privaten Solarzellen ist nun auch bei der zentralen Abwicklungsstelle für Ökostrom (OeMAG) auf einen Tiefststand gerutscht. Experten raten, den Solarstrom in privaten und lokalen Nutzergemeinschaften zu verbrauchen.

Die Einspeisung ins System der OeMAG wurde noch im Vorjahr von etlichen Energieversorgern als beste Alternative propagiert. Tatsächlich erhalten Sonnenstrom-Einspeiser nun auch hier viel weniger Geld, weil man sich dort offenbar verkalkuliert habe, wie Fachleute sagen. Fast 15 Cent pro Kilowattstunde als Fixpreis, das war das lockende Angebot der OeMAG letztes Jahr. Das führte zu einem Überangebot beim Sonnenstrom auf dem Markt.

Daher seien die Preise dramatisch gesunken, sagt E-Control-Vorstand Alfons Haber: „Da kam es zu großen Finanzierungslücken.“

5,78 Cent als neues Minimum

Nun bekommen Einspeiser nur noch maximal 9,63 Cent pro Kilowattstunde – mindestens aber 5,78 Cent, abhängig vom allgemeinen Marktpreis. Die genaue Berechnung erfolge nämlich erst nach Ende des jeweiligen Quartals, so Haber: „Es ist zu berücksichtigen, dass der festgelegte Preis noch immer höher als die Einspeisetarife bis Juni 2021 sind.“

Von der OeMAG heißt es dazu: „Die OeMAG, die zentrale Abwicklungsstelle für Ökostrom AG, obliegt als Dienstleister den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Ermittlung des von der OeMAG zu vergütenden Marktpreises wurde mit Jahresbeginn geändert und im Bundesgesetzblatt kundgemacht. Seitens der OeMAG wurden diese Änderungen u.a. auf der Website sowie als Aussendung frühzeitig veröffentlicht. Der zu vergütende Marktpreis muss künftig monatlich und im Nachhinein festgesetzt werden.“ Genaue Details zum Berechnungsmodell finden Sie hier.

Experte rät zu privaten Nutzergemeinschaften

Die Vergütung sei auch höher als bei der Salzburg AG, so der Experte. Wirtschaftlich seien PV-Anlagen trotz der Entwicklung immer noch, sagt der Chef der Regulierungsbehörde. Er rät PV-Besitzern zu Energie-Gemeinschaften, die ihren Strom möglichst selbst verbrauchen.